Cheftrainer Alexander Pointner ist auf die Leistung seiner Mannschaft stolz. Der vierte ÖSV-Sieg en suite war nur noch Formsache. Hubert Neuper, Chef des Skifliegens auf dem Kulm, erwartet neuen Zuschauerrekord.
Bischofshofen/FIN. Wenn Walter Hofer, der FIS-Renndirektor, zur Motorsäge greift und Rillen in die Anlaufspur einer Schanze fräst, ist nicht Not am Manne, sondern will der Kärntner selbst dafür sorgen, dass ein Skispringen über die Bühne gehen kann. Das Sturmtief „Andrea“ machte dem Tourneefinale in Bischofshofen schwer zu schaffen, vor allem die Neuschneemassen bereiteten den Veranstalter große Probleme. Bei der Krönung des Tourneesiegers durfte am Dreikönigstag nichts schiefgehen.
Cheftrainer Alexander Pointner verfolgte das Treiben mit der gewohnten Ruhe. Der Tiroler konnte sich diese Gelassenheit auch leisten, schließlich lagen drei seiner Springer vor der letzten Station in Führung. Der vierte ÖSV-Sieg en suite war nur noch Formsache. Ein historischer Sprung, schließlich gelang es bis dato noch keiner Nation, viermal in Serie den Tourneesieger zu stellen.
Auch keimte in ihm vor dem ersten Durchgang in Bischofshofen der stille Traum, den ersten Dreifachsieg seit 1975 – damals triumphierte Willi Pürstl vor Edi Federer und Karl Schnabl – zu feiern. Es wäre ein weiterer Meilenstein seiner Trainerkarriere, die von Olympiagold, WM-Siegen und 17 Tagessiegen bei der Tournee ausgezeichnet wird. Dennoch, Pointner vergaß nicht, den Seinen den nötigen Respekt für die erbrachten Leistungen zu zeigen. „Ich ziehe den Hut vor meinen Springern“, sagte er. „Ich bin gerührt, das waren bei schweren Bedingungen tolle Sprünge.“
Auch Hubert Neuper, Chef des Skifliegens auf dem Kulm, war begeistert. Am Freitag heben die Adler von seinem „Hausberg“ zum Skifliegen ab. „Eine bessere Werbung hätten sie nicht machen können.“ Er erwartet über 100.000 Zuschauer. Schlierenzauer und Co. sind immer für Rekorde gut.