Kellerleichen: Baby von Verdächtiger nun beim Vater

Kellerleichen Estibaliz Kind
Kellerleichen Estibaliz Kind(c) APA/ROBERT JAEGER (Robert Jaeger)
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Der neugeborene Rolando ist nun in der Obhut seines leiblichen Vaters, dem Lebensgefährten von Estibaliz C. Sie soll zwei Männer getötet haben.

Der Sohn von Estibaliz C. ist am Dienstagvormittag von seinem Vater aus dem Preyer'schen Kinderspital abgeholt worden. Die Mutter, eine frühere Eissalon-Besitzerin, sitzt wegen des Verdachts des Doppelmords in Untersuchungshaft. Der Vater, der Lebensgefährte der Inhaftierten, hatte Baby Rolando bereits mehrfach im Krankenhaus besucht. Die Mutter der Verdächtigen kümmert sich ebenfalls um ihren Enkel.

Die 32-Jährige hatte das Kind in der vergangenen Woche zur Welt gebracht. Am Freitag ist Estibaliz C. bereits in die Justizanstalt Wien-Josefstadt zurückgekehrt. Sie sei "körperlich in einem guten Zustand, aber besorgt über die jüngsten Entwicklungen", sagte ihr Verteidiger Werner Tomanek. Das Kind war ihr unmittelbar nach der Geburt abgenommen worden. Das sei mit den Menschenrechten nicht vereinbar, sagen ihre Anwälte. Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) verweist diesbezüglich auf medizinische Erfordernisse. Außerdem gab es eine Mitteilung der Justiz, das Kind wegen "Gefahr im Verzug" nicht bei der Mutter zu belassen.

Tomanek zeigte sich weiters zuversichtlich, dass seine Mandantin bald Roland R. heiraten kann - die Genehmigung der Justiz dafür liegt bereits vor. Allerdings fehlen noch Unterlagen aus Spanien, um die standesamtliche Trauung in der Vorführzone der Justizanstalt Wien-Josefstadt vollziehen zu können. "Wir haben am Montag Schritte unternommen, um das zu beschleunigen", sagte der Verteidiger.

Die Frau steht im Verdacht, 2008 ihren deutschen Ex-Mann und 2010 ihren Ex-Liebhaber getötet zu haben. Die zerstückelten Leichen der beiden Männer waren Anfang Juni 2011 im Keller ihres Eissalons "Schleckeria" in Wien-Meidling von Bauarbeitern entdeckt worden.

(APA)

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