Der Rückzieher für ein Angebot für den bulgarischen Mobilfunk- und Festnetzanbieter Vivacom ist im TA-Konzern umstritten. Deshalb wird ein Richtungsschwenk in den nächsten Tagen nicht ganz ausgeschlossen.
Wien/Sofia/Eid/ZM. Die Chance wäre riesig – aber sie wird höchstwahrscheinlich nicht ergriffen. „Wir werden kein verbindliches Angebot für die Vivacom abgeben“, sagte eine Sprecherin der Telekom Austria zur „Presse“. Damit ist die weitere Expansion am Balkan offiziell vom Tisch.
Am Freitag ist die offizielle Anbotsfrist für den bulgarischen Mobilfunk- und Festnetzanbieter Vivacom abgelaufen. Sie wurde allerdings bis Ende Februar verlängert. Die TA galt als Favorit und hat im November ein unverbindliches Offert gelegt. Konkurrenten waren die türkische Turkcell und die Türk Telekom, sowie der bulgarische Banker und Medienmogul Tsvetan Wassilew. Begleitet wird der Prozess von Morgan Stanley. Vivacom gehört aufgrund der hohen Schulden von 1,65 Mrd. Euro praktisch den Gläubigerbanken.
Die TA ist in Bulgarien schon mit der MobilTel aktiv. Für sie wäre das Festnetz der Vivacom interessant. Bei einem Zuschlag würde der Mobilteil abgespalten und weiterverkauft werden.
Während Telekom-Boss Hannes Ametsreiter und Finanzvorstand Hans Tschuden auf der Bremse stehen, befürworten andere Führungskräfte im Konzern die Expansion. Auch der neue Großaktionär Ronny Pecik soll den Schritt goutieren. Deshalb wird ein Richtungsschwenk in den nächsten Tagen nicht ganz ausgeschlossen.