Sparpaket: AUA-Betriebsrat glaubt an Durchbruch

Archiv: Karl Minhard bei einer Betriebsversammlung im Jänner.
Archiv: Karl Minhard bei einer Betriebsversammlung im Jänner.(c) dapd (Hans Punz)
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AUA-Bordbetriebsratschef Minhard glaubt an eine Einigung beim Personalkosten-Sparpaket. Er kritisiert, dass die Lufthansa lange bei Fehlentscheidungen zugeschaut habe.

Bis zum kommenden AUA-Sonderaufsichtsrat am 5. April will die Lufthansa bei der österreichischen Tochter Austrian Airlines eine Einigung mit der AUA-Belegschaft über das Personalkosten-Sparpaket auf dem Tisch liegen haben. Andernfalls erfolgt der Betriebsübergang auf die Regionaltochter Tyrolean mit deren billigerem Kollektivvertrag. Die Lufthansa - die die schwer defizitäre AUA gerade mit 140 Mio. Euro rekapitalisieren muss - will nicht mehr weiter zuwarten.

AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard weiß zwar nicht, ob bis 5. April eine Einigung zu schaffen ist. Die Lufthansa habe bei Fehlentscheidungen sehr lang zugeschaut, sagte Minhard Mittwochabend in einer ORF-Radiodiskussion. Ein ganzes Jahr sei nach dem Absprung von Thierry Antinori unmittelbar vor seiner Kür zum AUA-Chef mit neuen Entscheidungen über den Vorstand zugewartet worden, während die Kosten davonliefen. "Da hätte die Lufthansa eingreifen müssen", findet Minhard. Jetzt diesen Zeitdruck aufzubauen sei nicht sinnvoll.

Minhard zeigte sich überzeugt, dass man es schaffen werde, ein vernünftiges Paket abzuschließen. "Unser Angebot steht, wir arbeiten daran. Wenn es eine Woche länger dauert, wird das kein Beinbruch sein."

Während Airlineexperten meinen, dass das Sparpaket wieder nicht reichen wird, um die AUA aus den Verlusten zu bringen (aktuell wieder wegen der steigenden Treibstoffpreise), ist Minhard überzeugt, dass es letztlich reicht.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) räumte in der Diskussion ein, dass die Umstrukturierung der vor dem Verkauf an die Lufthansa teilstaatlichen AUA wohl zu spät eingeleitet wurde. Jetzt sei der spätestmögliche Zeitpunkt. Auch die Personalkosten würden entscheidend für die Sanierung. Zur Forderung von Lufthansa und AUA nach Entlastungen bei der Ticketsteuer verwies der Minister auf Gespräche mit der Finanzministerin. "Natürlich aber hat der Staat selber wenig zu verschenken." Er hoffe aber, dass man sich hier annähere.

(APA)

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