Lufthansa: Marode Töchter bescheren Minus

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Belastungen gibt es auch durch die Ticketsteuer und den hohen Kerosinpreis. Konzernchef Franz verordnete der Lufthansa ein Sparprogramm, mit dem das Ergebnis bis 2014 um 1,5 Mrd. Euro verbessert werden soll.

Frankfurt/Wien/Red./Eid. Die erste Bilanz hat sich Christoph Franz anders vorgestellt. Welcher Konzernchef verkündet schon gern Verluste und ein drastisches Sparkonzept? Lufthansa-Boss Franz blieb am Donnerstag nichts anders übrig. Defizitäre Töchter, der hohe Kerosinpreis und die Ticketsteuer hinterließen Spuren im Vorjahresergebnis der Fluglinie.

Immerhin konnte die Lufthansa einen Betriebsgewinn von 820 Mio. Euro erzielen. Das sei „beachtlich“, sagte Franz, und mache die Lufthansa einmal mehr zur Nummer eins in Europa. Unter dem Strich gab es einen Verlust von 13 Mio. Euro. Rote Zahlen gab es schon 2008 (542 Mio. Euro) und 2009 (34 Mio. Euro). Der Grund dafür ist die inzwischen verkaufte Tochter British Midland (bmi), die mit 285 Mio. Euro negativ zu Buche schlug. Aber auch die AUA und Germanwings (minus 52 Mio. Euro Ebit) schrieben rote Zahlen. Nur die Swiss erwies sich wieder als Perle im Konzern: Sie erwirtschaftete ein Betriebsergebnis von 259 Mio. Euro.

1,5 Mrd. Euro Einsparungen

Franz verordnete der Lufthansa ein Sparprogramm, mit dem das Ergebnis bis 2014 um 1,5 Mrd. Euro verbessert werden soll. Die Fluglinie leidet unter explodierenden Treibstoffkosten und der harten Konkurrenz durch arabische Airlines wie Emirates. Zudem müssen in den nächsten sieben Jahren Flugzeugauslieferungen in Höhe von 17 Mrd. Euro bezahlt werden. Die Verwaltung soll daher deutlich schrumpfen, Arbeitsplätze würden abgebaut. Heuer geht Franz von einem Betriebsergebnis zwischen 400 und 600 Mio. Euro aus.

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