Die UNO prüft, ob China die internationalen Sanktionen gegen das nordkoreanische Raketenprogramm verletzt hat.
Die Vereinten Nationen prüfen, ob China die internationalen Sanktionen gegen das nordkoreanische Raketenprogramm verletzt hat. Der Anlass: Bei der Militärparade anlässlich des 100. Geburtstags von Staatsgründer Kim Il-sung am Sonntag in Pjöngjang war ein Raketenwerfer zu sehen, der womöglich aus China stammen könnte.
Wie die auf Verteidigungspolitik spezialisierte Fachzeitschrift "IHS Jane's" am Donnerstag berichtete, könnte der Raketenwerfer von China geliefert worden sein. Möglich wäre aber auch, dass das Land Nordkorea mit Angaben zu seiner Konzeption beim Bau geholfen hat. Eine dritte Variante wäre, dass Pjöngjang den Raketenwerfer unerlaubt nachgebaut hat.
Nordkorea trotzt Sanktionen
Wegen seines umstrittenen Raketen- und Atomprogrammes gibt es seit Jahren Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Nordkorea. Erst am Freitag hatte das Land trotz internationaler Warnungen eine Langstreckenrakete gestartet. Sie stürzte jedoch nach wenigen Minuten ab. Nach nordkoreanischer Darstellung sollte die Rakete einen Wettersatelliten ins All bringen. Der Westen vermutete hinter dem Start jedoch einen unzulässigen Raketentest für das nordkoreanische Atomprogramm.
Der Sicherheitsrat beauftragte nach dem missglückten Raketenstart Pjöngjangs am Montag sein Sanktionskomitee, die Strafmaßnahmen gegen das kommunistisch geführte Land zu verschärfen.
Auch die USA stellten ihre Lebensmittellieferungen an Nordkorea ein, wo seit Jahren eine Nahrungsmittelknappheit bis hin zu Hungersnöten herrscht. Pjöngjang kündigte daraufhin auch an, weiterhin keine Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA einreisen zu lassen. Südkoreanische Experten rechnen nun mit einem weiteren Raketenstart oder gar einem neuen Atomwaffentest Nordkoreas.
(Ag./Red.)