Der Wirtschaftsminister hält einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone zwar für wahrscheinlich, schließt aber auch einen Austritt nicht aus.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) rechnet mit der Möglichkeit eines griechischen Euro-Austritts, hält ihn aber für weniger wahrscheinlich als den Verbleib in der Eurozone. Er hoffe darauf, dass die Wahlen am 17. Juni dazu beitrügen, das Land zu stabilisieren. "Wir müssen dringend schauen, dass die Griechen im Euro bleiben", sagte Mitterlehner in der ZIB2 am Donnerstagabend.
Der Wirtschaftsminister warnte vor Spekulationen über einen Euro-Austritt, diese würden schnell zur "selbsterfüllenden Prophezeiung" werden. Auf die Frage nach einem Plan B der Regierung im Fall eines Griechen-Exits sagte er, in Regierungskreisen gebe es "eventuelle Überlegungen", man wolle diese aber nicht "nach außen tragen und damit rechnen".
Beim Thema Eurobonds zeigte Mitterlehner sich abwartend, nachdem ÖVP-Parteichef und Vizekanzler Michael Spindelegger sich zuvor gegen gemeinsame Anleihen ausgesprochen hatte. "Die ÖVP diskutiert alle Themen, wir sind auf dem selben Weg", sagte Mitterlehner, der dem Wirtschaftsflügel der Partei angehört. Bevor an gemeinsame Anleihen zu denken sei, müsse man zuerst eine Schuldenstabilisierung erreichen, nur so könnten die Märkte begreifen, dass die Staaten wirksame Sparmaßnahmen ergriffen hätten. "Wenn hier auch das Sparen funktioniert, wird man Eurobonds versuchen", sagte Mitterlehner.
(APA)