Im Mittelpunkt des Besuches des Vizekanzlers stehen der Schutz von Christen und wirtschaftspolitische Themen.
VP-Außenminister Michael Spindelegger bricht am Dienstag zu einer viertägigen Reise nach Nigeria auf. Die politische, wirtschaftlichen und religiösen Gespräche starten am Mittwoch. Im Mittelpunkt des Besuches stehen laut dem Sprecher des Vizekanzlers, Alexander Schallenberg, Fragen des interreligiösen Dialoges und der Schutz von Christen, die Unterzeichnung eines Rückführungsabkommens sowie wirtschaftspolitische Themen. Spindelegger wird unter anderem Staatsoberhaupt Goodluck Jonathan und den Präsidenten der Christlichen Vereinigung Nigerias, Ayo Oritsejafor, treffen.
Nigeria liegt im Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index) der Vereinten Nationen auf Platz 156 von insgesamt 187 Ländern. Rund 70 Prozent der rund 170 Millionen Einwohner leben unter der Armutsgrenze. Dabei zählt das Land zu den Top Ten der Erdölexporteure weltweit.
50 Prozent der Bevölkerung sind Muslime, etwa 40 Prozent Christen und zehn Prozent bekennen sich zu regionalen Religionen. Seit der Demokratisierung Ende der 90er Jahre nehmen Islamisierungstendenzen im Land zu, blutige Anschläge sind seit etwa drei Jahren keine Seltenheit mehr. Als treibende Kraft dahinter steht die islamistische Sekte "Boko Haram". Ihre Terrorakte richten sich gegen Christen, aber auch gegen ihrer Ansicht nach zu liberale Muslime.
(APA)