Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im EU-Parlament sieht die Möglichkeit des Ausscheidens Athens aus der Eurozone bei 40 Prozent.
Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Hannes Swoboda, hat sich am Dienstagabend in der ZiB2 des ORF-Fernsehens für Neuverhandlungen mit dem hochverschuldeten Griechenland ausgesprochen. Dabei müsste im Zuge der Sparauflagen mehr Wert auf "soziale Akzente" sowie auf eine effiziente Finanzverwaltung und die Steuereintreibung und gelegt werden. Man dürfe das Land durch zu harte Sparauflagen "nicht in den Abgrund stürzen", so Swoboda.
Die Chancen, dass Griechenland in einem Jahr noch Mitglied der Eurozone ist, bewertet der SPÖ-Europaabgeordnete mit 60 Prozent. Ein Ausscheiden Athens würde zu einem Fallen der rumänischen Banken und damit auch zu Schwierigkeiten für die österreichischen Banken führen. Als wichtig erachtet Swoboda ein Sinken der Zinsen, sonst bestehe die Gefahr, dass Griechenland, Spanien oder Italien später ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können.
Der Delegationschef der SPÖ-Mandatare im EU-Parlament, Jörg Leichtfried, hatte am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg gesagt, es bestehe in der Euro-Schuldenkrise die "ganz große Gefahr, dass es zu einem großen Knall kommen könnte" und "ein oder zwei" Länder "aus der EU gehen werden". Trotz der Probleme auch von Spanien, Zypern und möglicherweise bald Italien hält er die Höhe der Euro-Rettungsschirme aber für ausreichend.
(APA)