Börse

Die Börsenhändler sind jetzt euphorisch. Sollten Kleinanleger also auch kaufen?

„Furchtloses Mädchen“ heißt die Bronzestatue vor der Wall Street. Die Händler kaufen derzeit aber eher aus Furcht.
„Furchtloses Mädchen“ heißt die Bronzestatue vor der Wall Street. Die Händler kaufen derzeit aber eher aus Furcht.APA / AFP / Angela Weiss
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Viele Börsenhändler waren bei den überraschenden Gewinnen im ersten Halbjahr nicht dabei. Damit sie nicht wieder was versäumen, kaufen sie nun eifrig zu. Die Zeichen stehen auf Gier. Soll man ihr freien Lauf lassen?

Eigentlich gibt es gute Gründe für Börsianer, aktuell vorsichtig zu agieren. Die Inflation ist in den USA und in Europa immer noch viel zu hoch. Die US-Notenbank Fed geht davon aus, heuer noch zwei Mal den Leitzins erhöhen zu müssen, und selbst im Juni wollten einige Währungshüter an der Zinsschraube drehen, wie aus dem vergangene Woche veröffentlichten Protokoll der Sitzung hervorgeht. Bei der Europäischen Zentralbank wiederum sind weitere Zinsschritte ohnehin fix eingeplant.

Für Aktien ist das hohe Zinsniveau tendenziell von Nachteil, weil dadurch andere Anlageklassen wie Anleihen attraktiver werden. Trotzdem haben die wichtigsten Indizes im ersten Halbjahr zweistellige Zugewinne verbucht, was wiederum ihre Bewertungen verteuert hat. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis der 500 Firmen des S&P Index im Schnitt bei 20 und damit weit über dem langjährigen Durchschnitt. Im Technologieindex Nasdaq, der in den ersten sechs Monaten knapp ein Drittel gewonnen hat, steht das KGV im Schnitt bei 30.

„Fear of Missing Out“

Alles geschenkt. Denn wieder einmal ist an der Wall Street ein bekanntes Phänomen zu beobachten, das Experten abgekürzt FOMO nennen – Fear of missing out. Die Angst, etwas zu verpassen, geht also um, und plötzlich wollen alle auf den fahrenden Zug aufspringen.

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