Parteitag

Italiens Außenminister Tajani folgt Berlusconi an Forza-Parteispitze

Tajani will die Regierungspartei Forza Italia als neuer Chef aus der Krise führen. 
Tajani will die Regierungspartei Forza Italia als neuer Chef aus der Krise führen. APA / AFP / Tiziana Fabi
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Der 69-Jährige wurde einstimmig zum Nachfolger des vor einem Monat gestorbenen Vorsitzenden Silvio Berlusconi gewählt. Die Partei hat bereits seit Jahren Rückhalt in der Bevölkerung verloren.

Der italienische Außenminister Antonio Tajani will die Regierungspartei Forza Italia als neuer Chef aus der Krise führen. Der 69-Jährige wurde von einem Parteitag am Samstag in Rom einstimmig zum Nachfolger des vor einem Monat gestorbenen Vorsitzenden Silvio Berlusconi gewählt. Die vor 29 Jahren von Berlusconi gegründete Forza ist einer von mehreren Juniorpartnern in der rechtsgerichteten Koalitionsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Die Forza hat bereits seit Jahren Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Seit der Parlamentswahl vom September büßte sie einzige der drei großen Koalitionsparteien in Umfragen an Zustimmung ein. Ihre Werte liegen bei sieben Prozent, während die Lega von Verkehrsminister Matteo Salvini auf zehn Prozent und Melonis Fratelli d'Italia auf annähernd 30 Prozent kommen.

Tajani tritt schweres Erbe an

Im Gegensatz zum charismatischen Berlusconi, der am 12. Juni im Alter von 86 Jahren starb, gilt sein Weggefährte Tajani als Mann mit geringer Ausstrahlung. Der Minister zählt auch nicht zu Italiens populärsten Politikern. Ein Großteil seiner politischen Karriere verlief außerhalb des Landes, wo Tajani als EU-Kommissar und Vorsitzender des Europäischen Parlaments bekannt wurde. Zur Forza stieß er bereits im Gründungsjahr 1994 wurde damals Regierungssprecher Berlusconis, der Italien mit Unterbrechungen bis 2011 regierte.

Tajani sagte vor den Parteitagsdelegierten, er trete ein fast nicht zu bewältigendes Erbe an. „Es ist nicht einfach, eine politische Bewegung anzuführen, deren Anführer fast 30 Jahre lang Silvio Berlusconi war.“ Er wolle die Forza in der Mitte der Mitte-Rechts-Parteien positionieren und die Partei damit von ihren politischen Konkurrentinnen abgrenzen.

(APA)

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