Bericht

Benkos Signa-Gruppe schüttet 300 Millionen Euro Dividende aus

Der Tiroler Immobilienhändler René Benko auf einem Archivbild.
Der Tiroler Immobilienhändler René Benko auf einem Archivbild.Die Presse/Clemens Fabry
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Das Geld für das Jahr 2020 sei an Benko nahestehende Gesellschaften und Aktionäre geflossen.

Der Tiroler Immobilienhändler René Benko hat an die Aktionärinnen und Aktionäre seiner Signa-Firmengruppe für das Jahr 2020 eine Dividende von mehr als 300 Millionen Euro ausgeschüttet, berichtet die „Kronen Zeitung“ (Donnerstag). Eine Stellungnahme der Signa war auf Anfrage nicht zu erhalten. Dem Bericht zufolge zahlte die Signa Prime bei 819 Millionen Euro Bilanzgewinn 220 Millionen Euro an Dividenden aus, die Signa Development bei 214 Millionen Euro Gewinn 98,5 Millionen Euro.

Das Geld sei an nahestehende Gesellschaften und Aktionäre geflossen. Die zehn Aufsichtsräte der Firmen hätten als Vergütung in Summe 500.000 Euro (Signa Development) bzw. 837.500 Euro (Signa Prime) bekommen. Bekanntestes Mitglied des Aufsichtsrates ist der Ex-SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer.

Hunderte Millionen Euro nachträglich umgegliedert

Anfang Juli war bekanntgeworden, dass in Konzernbilanzen zweier Gesellschaften der Signa 2020 „Anpassungen an fehlerhaften Vorjahreszahlen“ vorgenommen wurden. In der Signa Development wurden in Summe 161 Millionen Euro nachträglich in die Finanzverbindlichkeiten umgegliedert - das waren rund vier Prozent der Bilanzsumme. Bei der Signa Prime Selection waren es deutlich mehr - es wurden 496 und 763 Millionen Euro in die Finanzverbindlichkeiten umgruppiert, was acht Prozent der Bilanzsumme entspricht, schrieb „Der Standard“. Die Signa spricht von einer technischen Anpassung an IFRS-Bilanzierungsregeln.

In den Folgejahren seien keine Umgliederungen mehr notwendig gewesen, betont die Signa. Zur Signa Prime gehört beispielsweise der deutsche Warenhausriese Galeria Kaufhof. In Österreich kam die Signa zuletzt im Zuge der Kika/Leiner-Insolvenz nicht aus den Schlagzeilen. Diese kam kurz nach dem Verkauf der Möbelhandelskette durch die Signa.

Brunner verteidigte Steuerstundungen bei Kika/Leiner

Ein Thema sind auch die Steuerstundungen während der Corona-Pandemie für Kika/Leiner. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hatte Anfang Juli in der Fragestunde des Nationalrats die Stundungen verteidigt. Kika/Leiner sei gleichbehandelt worden wie vergleichbare Einzelhandelsgruppen.

Erst gestern teilte die Tiroler Wirtschaftskammer mit, dass sie Benko das Innsbrucker Ärztezentrum Medicent abgekauft habe. Die dort angesiedelten Mieter sollen bleiben können, dafür plant die Wirtschaftskammer offenbar, die danebenliegende Freifläche zur Erweiterung des Wifi-Campus zu nützen, berichtete die „Tiroler Tageszeitung“ am Mittwoch. Kaufsumme wurde demnach keine genannt.

(APA)

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