Meditieren, sich selbst finden, tiefe Gespräche führen. Viele Workshop-Teilnehmer werden die Begegnungen als positiv und bereichernd empfinden. Aber sind sie das für alle?
Sexuelle Heilung

Ista-Workshop: „Wenn die Leute nur wüssten, was dort wirklich passiert …“

Eine weltweite »Mystery School« namens Ista verspricht sexuelle Heilung und positive Veränderung. Experten und ehemalige Kursteilnehmer warnen vor den gefährlichen Seiten einer sektenähnlichen Organisation, vor Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen. Derzeit hält Ista einen Workshop in Österreich ab.

Manchmal werde sie gefragt, wie sie so ein Leben führen könne, erzählt Clara Gomez Santos in die Kamera und streicht sich durch ihre Haare. Reisen an schöne Orte, Träume, die sie verwirklichen dürfe. Indem sie ihrem Herzen folge, klärt sie auf. Indem sie „den Sprung“ gewagt habe. „Und jetzt frage ich dich. Wenn du unglücklich bist, frustriert, verunsichert. Was hast du zu verlieren? Folge auch du deinem Herzen und wage den Sprung. Komm mit auf die Reise“, haucht sie. „Eine Reise, die dein Leben verändern wird. Eine Reise zurück zu dir.“

Clara Gomez Santos ist ein „Facilitator“ der weltweit agierenden Bewegung International School of Temple Arts, kurz Ista. Sie leitet und begleitet Seminare, die auf der ganzen Welt stattfinden. In Barcelona, den Niederlanden, in Berlin, Rom, Guatemala, Schweden, Australien – oder Österreich, gerade jetzt, dieser Tage. 50, 60, 70 Menschen treffen in diesen Workshops zusammen, angelockt durch die Versprechen von „emotionaler Befreiung“ oder „sexueller Heilung“, von einer „harmonischen Beziehung zu Körper, Sexualität, Herz und Seele“.

Für viele klingt gut, was sie hören, sie wollen sich ausprobieren, haben Sehnsucht nach einer Gemeinschaft, Lust auf neue Erfahrungen. Sie wollen sich sexuell öffnen, stecken in einer persönlichen Krise, sind neugierig, wollen sich auf schamanisch-sexuelle Begegnungen einlassen. Ista holt sie dort ab. Wie Jaden. „Ein Freund hat mir von diesen inspirierenden Zusammenkünften erzählt. In seinem Leben lief alles so gut, ich dachte, ich muss dort auch hin“, beschreibt er den Anfang seiner „Reise“. Er heißt eigentlich nicht Jaden, seine echte Identität möchte er nicht preisgeben, denn mittlerweile hat er Ista den Rücken gekehrt und agiert gegen sie. Es handle sich dabei um eine „problematische Sekte“, sagt er und warnt vor „massiven Konsequenzen“, die Teilnehmer erleiden könnten. Dabei hat er sich dort anfangs gut gefühlt.

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