Gas, Elektro oder Holzkohle?

Den am besten geeigneten Grill finden

Die Grillsaison läuft bereits auf vollen Touren.
Die Grillsaison läuft bereits auf vollen Touren.Getty Images
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Angesichts der Vielzahl an Modellen auf dem Markt, ist es schwer, das am besten geeignete Gerät zu finden. Was es beim Kauf und bei der Befeuerung zu beachten gilt.

Die lauen Abende laden dazu ein, die Freizeit im Garten oder auf dem Balkon – sofern vorhanden - zu verbringen. Ein saftiges Steak, zarter Fisch oder knackiges Gemüse, das auf dem Grill zubereitet wird, ist für so manchen die perfekte Abrundung. Vor allem Einsteiger tun sich angesichts der Vielzahl an Modellen auf dem Markt schwer, das am besten geeignete Gerät zu finden. „Die wichtigste Frage ist, für wie viele Leute man in der Regel grillt“, sagt Stefan Würzlhuber, einer der beiden Geschäftsführer des Grillshops Wärmis. Die nächste sei, wie wichtig der Komfort dabei sei. Dabei gehe es zum einen darum, wie hoch der mit der Befeuerung verbundene Aufwand sei, zum anderen darum, wie einfach das Gerät geputzt werden könne.

Nicht zuletzt sollte man klären, welcher Grill dort, wo gegrillt werden soll, überhaupt verwendet werden dürfe, ergänzt Grillmeisterin Yulia Haybäck von der Weber Grillakademie in Velden. Dazu rät auch Immobilienrechtsanwältin Valentina Philadelphy-Steiner: „Wer grillen will, sollte einen Blick in die Hausordnung beziehungsweise den Mietvertrag werfen. Darin könnte nämlich stehen, dass Grillen nur zu bestimmten Zeiten oder nur mit einem Elektrogrill erlaubt ist“, so die Anwältin.

»Wer grillen will, sollte einen Blick in die Hausordnung beziehungsweise den Mietvertrag werfen.«

Valentina Philadelphy-Steiner

Immobilienrechtsanwältin

Dieser habe den Vorteil, so Haybäck, dass keine Gasflaschen geschleppt und gelagert werden müssen, so Haybäck. Das mache Elektrogrills besonders komfortabel. Darüber hinaus sei der Platzbedarf sei in der Regel geringer. Das wiederum bedeute allerdings, dass die Grillflächen vielfach kleiner seien als bei jene der meisten Gasgrills. „Für vier bis acht Personen kommt man mit einem Elektrogrill aber sehr gut aus. Wenn nur ab und zu größere Gästegruppen kommen, kann man auch das schaffen - man kann sich ja Zeit lassen und die verschiedenen Gerichte nacheinander grillen“, ist die Grillmeisterin überzeugt. Würzlhuber nennt noch einen Punkt: „Elektrogrills haben oft auch nicht die Power wie andere Grills“, weiß Würzlhuber. Das fehlende Röstaroma wird ebenfalls von vielen bemängelt. Dieses kann aber, wie auch beim Gasgrill, mit Räucherholz imitiert werden.

» Ein Gasgrill hält alle Temperaturbereiche konstant.«

Stefan Würzlhuber

Geschäftsführer Grillshop Wärmis

Gasgrills wiederum punkten Würzlhuber zufolge mit ihrer Vielseitigkeit. „Man kann sowohl mit Niedrig- als auch mit Höchsttemperatur arbeiten, Grillgut scharf anbraten oder große Stücke stundenlang garen. Ein Gasgrill hält alle Temperaturbereiche konstant“, sagt der Experte. Wichtig ist allerdings die korrekte Handhabung: „Wer mit Gas grillt, sollte darauf achten, dass die Gasflasche angehängt wird und nicht umfallen kann. Beim Anzünden darf sich vor dem Zünden kein Gas im Grillraum sammeln, das sich dann mit einem großen Feuerball entzünden könnte“, sagt die Grillmeisterin. Wer echte Röstaromen schätzt, aber nicht mit Holzkohle grillen will, der sollte laut Würzlhuber zu einem Pellets-Grill greifen. „Vom Räuchern her sind diese Grills die intensivsten“, ist er überzeugt. Darüber hinaus würden Pelletsgrills ebenfalls die Temperatur konstant halten, allerdings weniger hoch. „Für eine Pizza reicht es nicht“, sagt Würzlhuber.

Was Sie beachten sollten . . . beim Grillen

In vielen Hausordnungen und Mietverträgen findet sich ein Passus, wie oft und/oder mit welchem Grill gegrillt werden darf. Generell und grundsätzlich untersagt werden kann das Grillen vom Vermieter nicht, dazu braucht es eine sachliche Begründung. Gemeinden allerdings können den Grill-Spaß beispielsweise aus feuerpolizeilichen Gründen, etwa wegen extremer Trockenheit, jedoch sehr wohl untersagen. Aber selbst dann, wenn Grillen erlaubt ist, sollte man auf die Immissionen achten: Indirekte Einwirkungen wie Rauch, Geruch und Lärm auf Nachbargrundstücke sind untersagt, wenn sie das gewöhnliche Maß überschreiten und die ortsübliche Benutzung behindern.

Trend zum Grillen mit Feuerplatte

Absolutes Non-Plus-Ultra für viele Grillfans ist allerdings der Holzkohlegrill. „Mit ihm ist es viel schwieriger, die Temperatur zu regeln. Das erfordert schon einiges an Können“, sagt der Wärmis-Chef. Auch der Zeitaufwand ist ein anderer, da Grillen mit Holzkohle nämlich einige Vorbereitung erfordert. „Die Vorlaufzeit ist definitiv eine andere“, so Würzlhuber. Wer mit Feuer spielen will, hat aber noch eine andere Möglichkeit: „Seit zwei, drei Jahren gibt es einen Trend zum Grillen mit Feuerplatte“, erzählt der Experte. Diese wird mit Scheitholz befeuert und bietet – ähnlich wie ein Raclette-Grill – unterschiedliche Temperaturzonen.

Und noch etwas gilt es vor dem Grillkauf zu bedenken: Soll eher direkt oder indirekt gegrillt werden? Zieht man Ersteres vor – dabei liegt das Grillgut direkt über der Glut - genügt ein Direkt- oder Rundgrill ohne Deckel. Wird allerdings die indirekte Methode bevorzugt, bei der das Grillgut seitlich versetzt oberhalb der Hitzequelle liegt, und dort von der heißen Luft umströmt wird, sollte der Kugelgrill gewählt werden.


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