Black Monday

Technologieriesen stellen schon wieder alles in den Schatten

Hat Amazon ein Ablaufdatum? Vorerst steigt die Aktie.
Hat Amazon ein Ablaufdatum? Vorerst steigt die Aktie.Sean Rayford
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Seit Jahresbeginn haben die zehn großen Techriesen um 75 Prozent zugelegt – stärker als der Fonds von Starinvestorin Cathie Wood.

No-Brainer – so nennt man Aktien, bei denen eigentlich nichts schief gehen kann. Kritiker warnen, dass es so etwas nicht gibt: Schon oft sind große, scheinbar stabile Unternehmen pleite gegangen (Enron, Parmalat) oder haben sich von einem Absturz nie mehr ganz erholt (General Electric). Selbst Amazon-Gründer Jeff Bezos hat einmal gemeint, dass es Amazon nicht ewig geben werde, weil jedes Unternehmen ein Ablaufdatum habe. Die Zahlen, die seine Gründung vorige Woche präsentiert hat, haben die Aktie des Onlinehändlers aber um acht Prozent steigen lassen. Dabei hatte Amazon seit Jahresbeginn schon 54 Prozent gewonnen und liegt trotzdem unter dem Schnitt im NYSE Fang+ Index, der zehn Techgiganten enthält. Der ist um drei Viertel gestiegen, nach oben gezogen von Nvidia, Meta und Tesla. Obwohl der Index im schwierigen Vorjahr tief abgestürzt war, notiert er inzwischen wieder nahe am Allzeithoch.

Die Investorin Cathie Wood hat das Potenzial von Tesla frühzeitig erkannt. Sie ist wegen ihres exzentrischen Anlagestils umstritten. Harte Kennzahlen interessieren sie weniger als das disruptive Potenzial eines Unternehmens, also die Möglichkeit, ganze Branchen neu zu definieren. Im Herbst 2014 hat sie ihren Ark-Innovation-ETF aufgelegt, einen Fonds, in dem der E-Autobauer von Anfang an stark gewichtet war. Die Strategie ging zunächst auf: Von November 2014 (Auflegung) bis Dezember 2021 (Höchststand) hat der Fonds den Anlegern 40 Prozent pro Jahr beschert und damit sogar den NYSE Fang+ in den Schatten gestellt. Im Vorjahr stürzte er dann aber tief ab, und im Gegensatz zum NYSE Fang+ hat er sich noch längst nicht erholt. Seit Jahresbeginn gibt es „nur“ ein Plus von 43 Prozent. Mehr als verdoppelt haben sich die Datenanalysefirma Palantir, der Sportwettenanbieter Draftkings, die Facebook-Mutter Meta, die Kryptobörse Coinbase, der Spiele- und Hardwarehersteller Roku – und Tesla.

Dennoch hatte Woods Flaggschifffonds zuletzt mit Abflüssen zu kämpfen. Die Frage ist wie immer, ob die jetzige Zeit eine Ausnahme ist und Cathie Woods Firmen zu Unrecht nach unten geprügelt worden sind – oder ob die vergangenen Jahre eine Ausnahme waren und viele der Firmen einfach gehypt waren.

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