„Wir sind jung . . .“ ist ein preisgekrönter Film über rassistische Krawalle in Rostock.
Es war ein Tiefpunkt der deutschen Nachkriegsgeschichte: Mitte August 1992 griff ein rassistischer Mob in Rostock-Lichtenhagen die Aufnahmestelle für Asylbewerber an und steckte ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter mit Molotowcocktails in Brand. Etwa 3000 Zuschauer applaudierten – und behinderten Polizei und Feuerwehr. Die deutsche Bundesregierung sah sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, sie habe den Fremdenhass nicht rechtzeitig gestoppt. Im Film „Wir sind jung. Wir sind stark“, der beim Filmfest in Rom dreifach ausgezeichnet wurde und für den Joel Basman (Robbie) den Deutschen Filmpreis als Bester Nebendarsteller erhalten hat, rottet sich eine Gruppe Jugendlicher zusammen. Sie lassen ihren Frust am Flüchtlingswohnheim aus. Regisseur Burhan Qurbani, selbst Sohn afghanischer Flüchtlinge, erzählt die Geschichte aus der Perspektive von drei Personen – und gibt so Tätern und Opfern ein Gesicht. (8. 4., 20.15 Uhr, Arte)