Bundeskanzler Werner Faymann stellt der Salzburger Privat-Uni Geld in Aussicht. Die Mittel für die Ganztagsschule will er verdoppeln.
Salzburg/Apa/Red. Dass das Neinsagen insbesondere vor einer Wahl schwer ist, hat sich bereits bei der geplanten Linzer Med-Fakultät gezeigt, die zuletzt innerhalb kürzester Zeit durchgewinkt wurde. Nun darf auch Salzburg hoffen: Für die dortige private Medizin-Uni könnte es künftig ebenfalls Geld geben.
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) will eine finanzielle Beteiligung des Bundes an der Paracelsus Medizinischen Universität (PMU) Salzburg zumindest diskutieren. „Wir können auf einem Gipfel darüber reden, wie Salzburg gestärkt werden kann“, so Faymann in den „Salzburger Nachrichten“. Das Land fordert jährlich 28 Millionen Euro alleine für den sogenannten klinischen Mehraufwand, der Spitälern entsteht, wenn sie als Uni-Kliniken auch Forschung und Lehre betreiben.
Uni-Minister Karlheinz Töchterle (ÖVP), der diese Forderungen bisher zurückgewiesen hat, zeigt sich nun etwas offener: Grundsätzlich sei dem Bund eine Finanzierung von Privat-Unis verboten. Es gebe aber – bei öffentlichem Interesse – eine Ausnahmebestimmung, sagte Töchterle. Diese sei allerdings noch nie angewandt worden. „Das muss man sich genau überlegen“, so der Minister.
320 Mio. Euro pro Jahr für Schule
Der Bundeskanzler jedenfalls gibt sich nicht nur im Uni-Bereich freigiebig. Auch in puncto Schule soll künftig mehr Geld lockergemacht werden: Die SPÖ will nun die Mittel für den Ausbau der ganztägigen Schulformen erneut verdoppeln. Geht es nach Faymann, sollen bis zum Jahr 2018 pro Jahr 320 Millionen Euro investiert werden.
Derzeit werden 80 Millionen Euro pro Jahr für den Ausbau ganztägiger Angebote aufgewendet, erst im Juni wurde mit den Landeschefs die Verdopplung auf 160 Millionen Euro ab 2014 fixiert.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.08.2013)