Fast die Hälfte aller im September in Tirol aufgegriffenen 573 Flüchtlinge kam aus Syrien. Aus sicheren Drittländern eingereiste Personen werden zurückgeschoben.
Zwischen Juli und September sind in Tirol insgesamt 494 syrische Flüchtlinge aufgegriffen worden, die mehrheitlich über den Brenner nach Österreich gelangten. Das berichtet die Tageszeitung "Österreich" unter Berufung auf Harald Baumgartner von der Tiroler Fremdenpolizei. Hunderte wurden nach Italien zurückgeschoben.
Allein im September waren von den 573 in Tirol aufgegriffenen Flüchtlingen 259 Syrer. "Darunter waren Gruppen bis zu 25 Personen und auch mit kleinen Kindern", so Baumgartner laut dem Bericht. 17 davon stellten einen Asylantrag, die übrigen 242 wurden nach Italien zurückgeschoben.
Südtirol erwartet mehr Toleranz
Aus Italien oder einem anderen sogenannten sicheren Drittland eingereiste Flüchtlinge werden gemäß EU-Regelung in das Drittland zurückgeschoben. Laut der sogenannten Dublin II-Verordnung ist in der EU jenes Land für die Asylsuchenden zuständig, in dem sie erstmals europäischen Boden betreten. Anlässlich der jüngsten Flüchtlingstragödie vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist in der EU eine Debatte über die gängige Praxis entbrannt. Der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder forderte am Montag von Österreich mehr Toleranz gegenüber Flüchtlingen, die von Italien über Österreich nach Deutschland reisen wollen.
Österreich hatte sich Ende August bereit erklärt 500 Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Die ersten vier davon vergangenen Woche am Wiener Flughafen angekommen.
(APA)