Nach Österreich weigert sich auch die Schweiz, Kim Jong Un Skilifte für sein Luxus-Ski-Resort zu liefern. Der Diktator ortet eine "Verletzung der Menschenrechte".
Wien. Von seiner Schulzeit in der Schweiz hat der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un vor allem eines mitgenommen: eine schier unbändige Liebe zum Skifahren. Zurück an der Spitze des kommunistischen "Familienbetriebs" Nordkorea setzt Kim Jong Un alles daran, ein wenig Pistenzauber nach Asien zu holen. Zugegeben, in kleinem Maßstab: Am 768 Meter hohen Masik-Pass soll ein Luxus-Ski-Ressort entstehen, geplant als Propaganda-Gegenaktion zu den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea.
Aber ganz so einfach ist das offenbar nicht. Denn nach Österreich und Frankreich weigert sich nun auch die Schweiz, dem Land einen millionenteuren Skilift zu liefern. Das Geschäft falle unter die Anfang Juli verschärften Export-Sanktionen der Schweiz, heißt es aus Zürich. Das technische Wissen, um selbst einen Skilift zu bauen, fehlt der selbsternannten Atommacht Nordkorea angeblich.
"Ernsthafter Verstoß gegen Menschenrechte"
Entsprechend verschnupft ließ der Machthaber in Pjöngjang nun die staatliche Nachrichtenagentur von der Kette, um gegen die Ungerechtigkeit der westlichen Welt zu wettern: Der Lieferstopp bei Skiliften sei ein "ernsthafter Verstoß gegen die Menschenrechte", so die Propagandaabteilung. Und wer sollte sich da besser auskennen als Nordkorea? Schließlich leiden 16 Millionen der 25 Millionen Nordkoreaner Hunger, Regime-Gegnern drohen Folter und Zwangsarbeit. Schön, dass sich der Mann an ihrer Spitze zumindest um ihr Menschenrecht auf Skifahren kümmert.
