Der maltesische Regierungschef berichtet von unterschiedlichen Aussagen der Überlebenden. Bisher war von 38 Toten die Rede.
Bis zu 200 Migranten könnten nach Aussage des maltesischen Regierungschefs Joseph Muscat bei dem Schiffsunglück am vergangenen Freitag ums Leben gekommen sein. "Wir haben die Befragung der Überlebenden abgeschlossen, dabei ergaben sich zu der Zahl der Menschen an Bord unterschiedliche Angaben", sagte Muscat am Dienstag. Unklar sei dabei, welche Zahlen richtig seien, den Angaben zufolge könnten aber zwischen 50 und 200 Menschen dabei umgekommen sein.
Bei dem jüngsten Schiffbruch zwischen Malta und der Insel Lampedusa waren nach den bisherigen Angaben mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der geborgenen Toten der Tragödie, die sich vor eineinhalb Wochen vor Lampedusa ereignet hatte, liegt bei 364.
Nächtliche Rettungsaktionen
Auch nach den folgenschweren Flüchtlingsdramen vor Lampedusa reißt der Zustrom von Migranten nach Italien nicht ab. Bei insgesamt vier Rettungsaktionen wurden mehr als 400 Menschen in der Nacht auf Dienstag im Mittelmeer geborgen und auf die Insel Lampedusa oder nach Sizilien gebracht.
Italienische Marine und Küstenwache sicherten vor allem ein Boot mit etwa 250 Migranten aus Eritrea an Bord, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Um weitere Flüchtlingsdramen möglichst zu verhindern, hat Italien die angekündigte stärkere Überwachung im Mittelmeer aufgenommen. In dem Seegebiet zwischen Malta, Sizilien und der libyschen Küste werden künftig mehr Schiffe und Flugzeuge eingesetzt, dazu kommen Drohnen und Helikopter mit Infrarotsichtgeräten, wie Verteidigungsminister Mario Mauro erläuterte.
(APA/dpa)