Silvio Berlusconis Forza Italia entzog Premier Letta die Unterstützung, der linksdemokratische Regierungschef brachte das Budget aber trotzdem durch. Noch für Mittwoch wird Berlusconis Ausschluss aus dem Senat erwartet.
Letztlich war es nur Theaterdonner: Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi hat der Regierung von Premier Enrico Letta zwar noch öffentlichkeitswirksam Stunden vor der Vertrauensabstimmung in der Nacht auf Mittwoch endgültig die Unterstützung entzogen, reale Auswirkungen hatte das aber keine: Lettas Regierung hat die mit dem Haushalt für 2014 verbundene Vertrauensfrage im Senat ohne Probleme überstanden.
Mit 171 zu 135 Stimmen unterstützte eine komfortable Mehrheit die Koalitionsregierung und deren Sparpläne. Auch die "Neue Rechte Mitte", die Fraktion um Innenminister Angelino Alfano, die sich kürzlich von der konservativen Partei „Forza Italia" (vormals PdL) Berlusconi abgespalten hatte, stellte sich wie erwartet hinter die Reform-Vorhaben.
Senats entscheidet über Berlusconis Schicksal
Das Votum über den Haushalt ist Teil mehrerer Abstimmungen über das sogenannte Stabilitätsgesetz, die noch am Mittwoch folgen sollen. Die Regierung will das Land damit aus der jahrelangen Rezession führen. Vertrauensabstimmungen werden in Italien häufig eingesetzt, um parlamentarische Verfahren zu beschleunigen.
Die Gruppe um Alfano hatte sich von Berlusconi im Streit über dessen Verurteilung wegen Steuerbetrugs losgesagt und eine eigene Partei gegründet, um die Regierung im Amt zu halten und Neuwahlen zu verhindern. Der Senat soll ebenfalls noch am Mittwoch über einen Ausschluss Berlusconis entscheiden. Ein Ergebnis der Abstimmung wird am Aband erwartet.
Nach dem Ausschluss des italienischen Ex-Premiers aus dem Senat will seine Lebensgefährtin Papst Franziskus ihr Leid klagen. Den Versuch, bei Präsident Napolitano eine Begnadigung zu erreichen, hat sie aufgegeben.
Zwanzig Jahre schon verkauft sich die Marke Berlusconi politisch gut. Nicht nur wegen des Marketings Wie der Medienunternehmer und Politiker seit den 1980er-Jahren Italien und die Italiener geprägt hat.
Wie erwartet hat die kleinere Parlamentskammer dem Ex-Premier am Mittwoch seinen Sitz entzogen. Zornige Berlusconi-Anhänger demonstrierten im Zentrum von Rom, die Polizei befürchtete eine Eskalation.
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