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Europas Großbanken schließen zur US-Konkurrenz auf

Bestverdiener unter allen zwanzig analysierten Banken war den Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2023 die Schweizer UBS, gefolgt von der US-Bank JPMorgan Chase.
Bestverdiener unter allen zwanzig analysierten Banken war den Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2023 die Schweizer UBS, gefolgt von der US-Bank JPMorgan Chase.Reuters / Denis Balibouse
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Europas führende Banken hätten stärker von den kräftig gestiegenen Zinsen profitiert als ihre Konkurrenz aus den USA, geht aus aktuellen Berechnungen des Beratungsunternehmens EY hervor.

Der von Zinserhöhungen getragene Gewinnsprung hat Europas führende Banken im ersten Halbjahr 2023 auf Augenhöhe mit der US-Konkurrenz gebracht. Die Banken in den USA profitierten zwar auch von den höheren Zinsen. „Die Pleite der Silicon Valley Bank, die Turbulenzen im Technologiesektor und das weiterhin schwache Geschäft mit Börsengängen [...] haben die US-Banken eindeutig stärker betroffen, wie der Vergleich der Eigenkapitalrendite zeigt“, so Robert Melnyk von EY.

Den am Montag veröffentlichten Berechnungen des Beratungsunternehmens zufolge kletterte der Nettogewinn der nach Bilanzsumme zehn größten Banken in Europa, zu denen als einziges deutsches Institut die Deutsche Bank zählt, heuer im ersten Halbjahr zum Vorjahreszeitraum um 80 Prozent auf fast 75 Milliarden Euro. Dies sei der „mit Abstand höchste Wert der vergangenen zehn Jahre“, so EY. In den USA verbuchten die Top Ten demnach in den sechs Monaten einen Zuwachs von sieben Prozent zum Vorjahreszeitraum auf umgerechnet gut 82 Mrd. Euro.

Europas Banken erstmals seit zehn Jahren profitabler

In Sachen Profitabilität überholten Europas führende Banken demnach erstmals seit zehn Jahren sogar die US-Mitbewerber: Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity/RoE) der zehn in der Auswertung berücksichtigen europäischen Banken lag zum 30. Juni des laufenden Jahres bei 15,5 Prozent. Die Eigenkapitalrendite setzt den Gewinn ins Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital und zeigt somit, wie effizient ein Unternehmen dieses Geld eingesetzt hat.

Das Plus von 5,9 Prozentpunkten zum Vorjahreszeitpunkt sei allerdings in erster Linie auf das stark verbesserte Ergebnis der Schweizer Großbank UBS aufgrund der Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse zurückzuführen, erklärte EY. Die zehn amerikanischen Banken kamen Ende Juni 2023 auf 12,6 Prozent RoE.

UBS war im ersten Halbjahr Bestverdiener

Bestverdiener unter allen zwanzig analysierten Banken war den Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2023 die UBS mit rund 27,4 Mrd. Euro Nettogewinn, gefolgt von der US-Bank JPMorgan Chase mit umgerechnet gut 24,8 Mrd. Euro.

An der Börse sind die US-Schwergewichte nach wie vor deutlich mehr wert als die führenden Banken Europas: Während die zehn US-Banken Ende August 2023 auf eine Marktkapitalisierung von insgesamt gut 1,15 Billionen Euro kamen, summierte sich der Börsenwert der zehn Banken aus Europa zu diesem Zeitpunkt auf etwas mehr als 522,5 Mrd. Euro. (APA)

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