Altbausanierung

Sanft verbessern oder ordentlich erneuern?

Treppenhaus im Altbau.
Treppenhaus im Altbau.Clemens Fabry
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Was Experten raten, um in alten Häusern moderne Wohnqualität zu gewährleisten. Die Dos and Dont‘s bei der Sanierung von Altbauten.

Alte Häuser können durch natürliche Materialien und Proportionen ein Wohngenuss sein – wenn sie gut in Schuss sind. Doch Mauerfeuchtigkeit etwa ist am Land oft ein Problem, vor allem wenn Grundmauern direkt ins Erdreich gebaut wurden. Diese gefährdet nicht nur die Bausubstanz. „Sie zersetzt den Mörtel, der damals verwendet wurde“, erläutert Gerold Gruber vom Bautenschutzspezialisten Veinal, „was zu starker Schimmelbildung führen kann.“ Gruber setzt auf eine Horizontalsperre, „die sich seit 30 Jahren bewährt hat“.

Steinmauern trocknen

Georg Artmüller von Artmüller Architekten hat zahlreiche Erfahrungen mit Althaussanierungen gemacht. Das Erdreich rund um das Haus aufzugraben, und dem Wasser die Möglichkeit zu entziehen, die Grundmauern zu erreichen – besonders bei Steinmauern. „Aber was immer man macht, der größte Fehler ist, einfach außen eine dichte Sperre anzubringen.“ Ein Problem, das in dieser Form bei einer Wohnung in der Stadt weniger auftritt – alles andere ist im Wesentlichen gleich: undichte Türen und Fenster, die bei Häusern auch meist klein dimensioniert sind, veraltete Heizsysteme, unbrauchbare Elektrik, schlechte bis gar keine Dämmung, fehlender Schallschutz.

»Jede Sanierung ist billiger und nachhaltiger als ein Neubau.«

Georg Artmüller

Architekt

Zustand analysieren

„Als erster Schritt muss in jedem Fall eine Analyse gemacht werden, da jedes Objekt individuell zu betrachten ist. Und dann erhebt sich die Frage, welche Eingriffe zielführend und notwendig sind, wo man die Qualität des Vorhandenen nützen und wo man mit Nichtperfektion leben kann“, meint Martin Junger von Junger-Beer Architekten. „Jede Sanierung ist billiger und nachhaltiger als ein Neubau. Man sollte den Mut haben, Altes zu lassen und eher einen angepassten Trakt dazuzubauen, als das Bestandsgebäude völlig zu zerstören“, sagt Artmüller. Letztlich laufe es darauf hinaus, ob man das Gebäude oder die Wohnung entkerne und alles neu mache, oder sich für eine sanfte Sanierung entscheide, die an der Oberfläche bleibe.

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