Leak

Strategiepapier für SPÖ: ORF beendet Zusammenarbeit mit Sora bei Wahlen

Die SPÖ von Andreas Babler betont, das Strategiepapier nicht in Auftrag gegeben zu haben
Die SPÖ von Andreas Babler betont, das Strategiepapier nicht in Auftrag gegeben zu habenAPA / Georg Hochmuth
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„Jeglicher Anschein von Einseitigkeit muss unterbunden werden“, betont der ORF nach dem Leak des Strategiepapiers. Laut Sora-Sozialforscher Ogris handelt es sich um eine „persönliche Hypothesensammlung“.

Nach dem unbeabsichtigt bekannt gewordenen Strategiepapier von Sora-Sozialforscher Günther Ogris für die SPÖ beendet der ORF die weitere Zusammenarbeit mit dem Institut rund um die Wahlberichterstattung. Wen der ORF künftig für Wahlforschung, Hochrechnungen und Analysen heranzieht, steht noch nicht fest.

„Insbesondere bei Wahlen sind Glaubwürdigkeit und Objektivität in der ORF-Berichterstattung von essenzieller Bedeutung, auch jeglicher Anschein von Einseitigkeit muss unterbunden werden“, heißt es in einer Aussendung. Der ORF weist aber auch drauf hin, „dass die vergangenen Hochrechnungen von Sora äußerst präzise waren und niemals irgendein Indiz für eine parteipolitische Einseitigkeit gegeben war.“

Ogris: „Persönliche Hypothesensammlung“

Ogris hatte zuvor erklärt, bei dem an die Medien gelangten Dokument handle es sich um „eine persönliche Hypothesensammlung und Vorversion einer Gesprächsunterlage“. Diese enthalte „persönliche Überlegungen für eine eventuelle Beratungstätigkeit“ und sei ohne Auftrag der SPÖ entstanden.

In dem Strategieentwurf werden drei Ziele für die Nationalratswahl formuliert: Die SPÖ wird stärkste Partei, die SPÖ wird stärkste Partei links der Mitte und eine Ampel-Mehrheit wird erreicht, um eine Regierung ohne ÖVP und FPÖ zu ermöglichen. Das Kanzlerimage von Parteichef Andreas Babler solle gestärkt werden und er über den Zugang „Liebe statt Hass“ von FPÖ-Chef Kickl abgegrenzt werden. Aufgelistet ist auch ein Schattenkabinett unter anderem mit Medienmanager Gerhard Zeiler als Finanzminister, Volkshilfechef Erich Fenninger als Sozialminister, SPÖ-Frauenchefin Eva-Maria Holzleitner als Frauenministerin oder der Wiener Landtagsabgeordneten Marina Hanke als Bildungsministerin.

(Red.)

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