Hochschulen

Österreichs Unis nicht unter Top-100

Wie viel Studierende auf einen Lehrenden kommen, ist in Österreich ausbaufähig.
Wie viel Studierende auf einen Lehrenden kommen, ist in Österreich ausbaufähig. Imago / Liesa Johannssen/photothek.net
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Im renommierten Times Higher Education Uni-Ranking holt die Universität Wien zwar auf – die drei Medizinunis Graz, Wien und Innsbruck büßen hingegen Plätze ein.

Geht es um die Wissenschaft, hat Österreich ein großes Ziel: Bis 2030 soll eine österreichische Universität im bekannten Times Higher Education Ranking, einem der wichtigsten, wenn nicht dem wichtigsten, Uni-Ranking, unter die Top 100 der mehr als 2.600 gelisteten Hochschulen kommen. Gelungen ist das auch diesmal noch nicht.

Die Universität Wien startete vielversprechend, im Vorjahr lag sie immerhin auf Platz 124. Heuer macht sie zwar einige Plätze gut, landet aber dennoch „nur“ auf Platz 119. Zweitbeste österreichische Uni ist die Medizinische Universität Graz, gereiht auf dem Sammelplatz 201-205. Ebenfalls dort rangiert die Medizinische Universität Wien. Für beide Medunis bedeutete das eine Verschlechterung, vergangenes Jahr lagen sie noch auf Platz 168 bzw. 194.

Unter den Top 500 Universitäten sind sieben österreichische Hochschulen. Der Wert ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert, weil zwar die Universität Klagenfurt deutlich zurückgefallen ist, die Johannes Kepler Universität Linz dafür ordentlich aufgeholt hat. Weiterhin befinden sich elf österreichische Universitäten unter den ersten 1000.

International gesehen führt das Ranking bereits zum achten Mal in Folge die University of Oxford (Großbritannien) an. Auf Platz zwei folgt die Stanford University (USA), auf Platz drei das Massachusetts Institute of Technology (USA). Beste kontinentaleuropäische sowie deutschsprachige Hochschule ist die ETH Zürich (Schweiz) unverändert auf Platz elf, beste deutsche die TU München, die wie schon im Vorjahr Platz 30 belegt.

Veränderte Methodik

In Österreich war das Ranking heuer mit einiger Nervosität erwartet worden, weil sich im Vergleich zu den Vorjahren die Methodik geändert hat und man nicht wusste, wie sich das auf die Rangliste auswirken würde. Konkret wurde die Zahl der Leistungsindikatoren erhöht. Sie gliedern sich in die fünf Bereiche Lehre, Forschungsumfeld, Forschungsqualität, Internationalität und Industrie. In letzterem Punkt wurde heuer erstmals auch die Vergabe von Patenten betrachtet.

Bei den einzelnen Indikatoren sieht Elmar Pichl, Hochschul-Sektionschef im Bildungsministerium, in Österreich vor allem im Bereich der Lehre „Luft nach oben“. An den heimischen Hochschulen ist die Betreuungsrelation, also die Zahl der Studierenden pro Lehrendem, vergleichsweise schlecht, was auf die höher gewichtete Reputationsumfrage abfärben dürfte. Umgekehrt sehen die meisten Forschungsindikatoren recht gut aus. Obwohl man im Bildungsministerium weiß, dass sich die Qualität der Unis nicht auf eine einzelne Zahl herunterbrechen lässt, sei eine Rangliste wie diese aber von einiger Bedeutung im Standortwettbewerb sowie für die ansässigen Unternehmen und die Industrie.

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