Kommentar

Bus-Terminal, Wien Arena: Wenn Wien scheitert, dann groß

So sieht der derzeitige Busbahnhof in Wien-Erdberg aus: Alles andere als ein gutes Entree für die Stadt
So sieht der derzeitige Busbahnhof in Wien-Erdberg aus: Alles andere als ein gutes Entree für die Stadt Foltin Jindrich
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Was ist los mit der Wien Holding? Nach der Verzögerung beim Bau einer neuen Stadthalle folgt nun die nächste Schlappe. Das stadteigene Unternehmen wirft die Investoren des Busterminals aus dem Vertrag. Die wollen klagen.

Die Wien Holding kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nicht, weil sie als Cashcow der Stadt ein kräftiges Gewinn-Plus in die krisenbedingt leere Stadtkasse spült. Nicht, weil sie mit neuen, überzeugenden  Projekten die Öffentlichkeit überrascht. Nein, nein, sondern weil schon wieder ein stolz – natürlich auch unter Beteiligung von Mitgliedern der SPÖ-geführten Wiener Regierung - verkündetes Vorhaben in schwere Turbulenzen geraten ist. Wie gesagt: Schon wieder!

Nach dem vorläufigen Aus bei der Wien-Arena in Neu Marx wegen des Aufhebens des Zuschlags an den Bestbieter durch das Wiener Verwaltungsgericht folgt jetzt nur wenige Tage später eine noch viel größere Schlappe. Beides wurde übrigens überaus diskret jeweils erst am Abend per Aussendung mitgeteilt. Der längst notwendige Terminal für Fernbusse beim Stadioncenter wird nicht wie geplant kommen. Weil sich die Wien Holding wegen unüberwindbarer Differenzen, wie es heißt, von der Investorengruppe verabschiedet hat.

Die wiederum kontern. Es gebe eine lange Liste an Verfehlungen, und ein „grobes Managementversagen der Stadt“, sagt Ariel Muzicant von den Investoren im „Kurier“ und weiter wörtlich: „Die Stadt Wien wird ihr blaues Wunder erleben.“ Interessant, wenn das jemand wie Ariel Muzicant sagt, dem ja alles andere als SPÖ-Ferne nachgesagt werden kann.

Was ist los mit der Wien Holding? Sie steht im Eigentum nicht einer Partei, sondern der Steuerzahler. Die haben ein Recht, dass mit ihrem Geld gut gewirtschaftet wird. Genau darauf beruft sich die Wien Holding bei ihrem Rauswurf Ariel Muzicants. Hoffentlich hat sie recht - und bekommt vor den Gerichten Recht.

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