Salzburger Festspiele

Hochmair soll neuer „Jedermann“ werden, Carsen Regie übernehmen

Schauspieler Philipp Hochmair bewies sich schon 2018 als Einspringer im „Jedermann“.
Schauspieler Philipp Hochmair bewies sich schon 2018 als Einspringer im „Jedermann“.APA / APA / Barbara Gindl
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Philipp Hochmair wurde 2018 als Einspringer für Tobias Moretti gefeiert, nun bekommt er die Rolle (offenbar) fix. Der kanadische Regisseur Robert Carsen darf sich in Salzburg beweisen.

Für die Übernahme der „Jedermann“-Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen 2024 ist nach Informationen der APA der kanadische Regisseur Robert Carsen (69) vorgesehen. In Salzburg hatte er zuletzt 2021 bei den Pfingstfestspielen mit Händels Oratorium „Il trionfo del tempo e del disinganno“ einen großen Erfolg gefeiert. Die Inszenierung wurde von den Salzburger Festspielen übernommen. Die Titelrolle des Jedermann soll ein Wiedersehen mit Philipp Hochmair bringen.

Hochmair war 2018 in fünf Vorstellungen sehr kurzfristig für den erkrankten Tobias Moretti eingesprungen und für eine fulminante Leistung gefeiert worden. Mit dem Jedermann-Stoff ist er spätestens seit 2013 vertraut. Seine Rockversion „Jedermann (reloaded)“ entstand damals für das Young Directors Project in Salzburg. Mit der Band „Die Elektrohand Gottes“ trat er in dieser Version, in der er fast alle Rollen selbst verkörpert, bereits an vielen Orten auf - sogar im Wiener Stephansdom.

Regisseur Robert Carsen hat im Jahr 2004 bei den Salzburger Festspielen Richard Strauss' „Der Rosenkavalier“ inszeniert, hat aber auch mit einigen Inszenierungen im Theater an der Wien seine Handschrift hinterlassen - etwa mit einer triumphalen „Platee“ von Jean-Philippe Rameau 2014 oder drei Jahre später mit Alban Bergs „Wozzeck“. 2005 inszenierte er „Manon Lescaut“ an der Wiener Staatsoper und die Verdi-Oper „Troubadour“ auf der Seebühne in Bregenz.

Im Sprechtheaterbereich hat er deutlich seltener gearbeitet. An der Comédie-Française inszenierte er etwa Shakespeares „Der Sturm“, am Mailänder Piccolo Teatro „Mutter Courage und ihre Kinder“. „Mein Stil ist, keinen Stil zu haben. Mein Job ist, zwischen dem Publikum und dem Werk Brücken zu bauen“, sagte Carsen einmal im APA-Interview. „Jedes Stück ist unterschiedlich. Ich versuche so zu arbeiten, dass das Werk mir sagt, was es möchte - auch wenn das jetzt etwas komisch klingt. Ich versuche, den Stücken so nahe zu kommen, dass sich mir ihre innere Struktur offenbart.“ Vermutlich auch ein guter Ansatz für den „Jedermann“.

Intendant Markus Hinterhäuser hatte nach den Turbulenzen um die Absage an das Team von 2023 zuletzt im ORF-Interview gesagt, er wüsste die Neukonstellation des „Jedermann“ bereits. Offiziell hieß es seitens der Salzburger Festspiele, Details zur Neuproduktion 2024 werden „zu gegebener Zeit bekannt gegeben“. Schauspielchefin Marina Davydova konnte für eine Stellungnahme am Donnerstagnachmittag vorerst nicht erreicht werden. (APA)

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