Jubiläumskonzert

Popmusik studieren? Das geht in Wien seit (über) 20 Jahren

MissBunPun sorgte beim Jubiläumsprogramm im Schönbrunner Schlosstheater als eine von vielen ipop-Künsterinnen für gute Stimmung.
MissBunPun sorgte beim Jubiläumsprogramm im Schönbrunner Schlosstheater als eine von vielen ipop-Künsterinnen für gute Stimmung.Stephan Polzer
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Von einer Randerscheinung einiger Beharrlicher zu einer Stütze der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst: Das Institut für Popmusik feierte sein 20-jähriges Bestehen mit einem groovigen Jubiläumskonzert im Schönbrunner Schlosstheater.

Eine Professur für E-Gitarre? Was noch vor wenigen Jahren allzu skurril in der Welt der universitären Musik klang, ist mittlerweile Realität. Wer vor der Jahrtausendwende Musik studieren wollte, aber nicht unbedingt Klassik, der hatte vor wenigen Jahrzehnten in Österreich nicht viel Auswahl – und abseits von Klassik hieß diese meistens „Jazz”. Das änderte sich in Wien zumindest erst langsam in den letzten Jahrzehnten rund um die Jahrtausendwende, als an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien aus ersten von manchen etwas belächelten Nebenfach-Ausreißern zentrale künstlerische Fächer und schließlich ein eigenes Institut wurde: jenes für Popularmusik, genannt „ipop”. Und aus diesem kleinen Betrieb beharrlicher „Exoten“ hat sich das Institut zu einer wichtigen Säule der österreichischen Musikszene und Pädagogen-Ausbildung entwickelt.

Vielfältiges Konzertprogramm

Wie groß die Bandbreite der Musik ist, das zeigte das Institut am vergangenen Dienstag bei einem Jubiläumskonzert im Schönbrunner Schlosstheater. Es war ein musikalisch mitreißender Abend. Eine großartige Stage-Band unter der Leitung von Markus Geiselhart heizte ordentlich ein. Die (ehemaligen) Institutsgrößen wie Peter Legat an der E-Gitarre oder Wolfgang Puschnig (Saxofon) spielten genauso groß auf, wie die jüngere Generation. Sänger (und ipop-Student) Johannes Holzinger samt ipop-Chor setzte gleich mit “Hit Me” von den Dirty Loops einen fetzig-souligen Startpunkt, Miss Bun Pun (Absolventin Ursula Wögerer) und (Dozentin) Ankathie Koi ließen die ehrwürdigen Theatersitze ebenfalls ordentlich beben.

Aber auch die ruhigeren Momente sind von der Diversität des Genres geprägt: Etwa wenn Anja Om an der Loop Station ein Kärntnerlied in neue Sphären hebt, Astrid und Beate Wiesinger an Kontrabass und Saxofon die Grenzen zwischen Jazz und Pop ausloten oder Anna Buchegger (ipop-Studentin und ORF-Starmania-Gewinnerin) mit eigener Pop-Ballade für Gänsehautmomente sorgt.

Was am Ende des Abends bleibt, ist die Freude, dass es in Österreichs Universitätslandschaft eine Möglichkeit gibt, die Breite des Genres zu erkunden, zu probieren, zu erforschen. Wer sich anschauen möchte, was die Studierenden, Lehrenden und Alumni des Pop-Instituts musikalisch alles zu bieten haben, kann das Konzert vom vergangenen Dienstag im Frühling 2024 auf ORF III ansehen. Ein genauer Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest. (klepa)

Ausgelassener Abschluss eines gelungen Jubiläumskonzerts.
Ausgelassener Abschluss eines gelungen Jubiläumskonzerts.

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