Umfrage

Ukraine-Krieg prägt Beliebtheitswerte der EU

Das Institut Pew Research untersuchte die Beliebtheit der Union in 24 Ländern der Welt. Herausragende Werte hat die EU in Polen und Schweden.

Die geopolitischen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit reflektieren auch in der nationalen Beliebtheitsskala zur Europäischen Union: Am deutlichsten zeigt sich dieser Befund in Polen – jenem EU-Mitglied also, das vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine aus mehrerlei Hinsicht am meisten betroffen ist: Fast neun von zehn Personen in dem osteuropäischen Land teilen eine positive EU-Einstellung, wie eine jüngst publizierte Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center in 24 EU- wie Nicht-EU-Ländern zeigt. Und das, obwohl die Brüsseler Kommission gegen die scheidende Regierung in Warschau zuletzt bekanntlich mehrere Vertragsverletzungsverfahren wegen Problemen bei der Rechtsstaatlichkeit angestrengt hat. Das klare Bekenntnis zur Staatengemeinschaft und zu deren restriktivem Kurs gegen Moskau – seit Beginn der russischen Invasion wurden elf Sanktionspakte geschnürt – zeigte sich bereits bei den Parlamentswahlen vor knapp zwei Wochen, als die regierende EU-skeptische PiS-Partei von Noch-Premier Mateusz Morawiecki herbe Verluste hinnehmen musste.

Anders die Lage in Ungarn. Im Vergleich zu 2022 ist die Zustimmung zur EU in Österreichs Nachbarland um zehn Prozentpunkte gesunken: Budapest und Brüssel liegen im Clinch über die Frage militärischer Unterstützung für die Ukraine und die aus ungarischer Sicht zu harten wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russlands Machthaber Wladimir Putin. Auch in drei weiteren der insgesamt neun untersuchten Mitgliedstaaten ist die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr etwas schlechter: Es sind dies Frankreich (-9 Prozentpunkte), Deutschland (-7) und Schweden (-6). Im Schnitt aber sind die Zustimmungswerte bei der befragten EU-Bevölkerung mit 69 Prozent positiv – mit Ausnahme von Griechenland (siehe Grafik).

EU-Zustimmung in Israel gestiegen

Unter den Nichtmitgliedern hat sich die Außensicht auf die Union im vergangenen Jahr etwa in den USA und Kanada verschlechtert. In Israel dagegen ist die Zustimmung um neun Prozentpunkte gestiegen (die Umfrage wurde allerdings vor dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober durchgeführt). Mit Abstand am positivsten blickt Südkorea auf die EU.

Und wenig überraschend: In allen untersuchten Ländern waren Befragte, die sich eher im linken politischen Spektrum verorten, der EU gegenüber tendenziell positiver gestimmt als jene rechts der Mitte. Anhänger von Ungarns rechtskonservativem Ministerpräsident Viktor Orbán und seiner Fidesz-Partei etwa sind viel EU-kritischer eingestellt als der Rest der ungarischen Bevölkerung.

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