Kommentar

Ein Requiem als politische Manifestation

Christian Pilnacek: Dieses Bild von ihm war auch beim Requiem in der Augustinerkirche aufgestellt.
Christian Pilnacek: Dieses Bild von ihm war auch beim Requiem in der Augustinerkirche aufgestellt.APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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Trauer und Trotz: Christian Pilnaceks Vermächtnis.

Es war, wenn man so will, eine Manifestation des bürgerlichen Österreich. Das Requiem für Christian Pilnacek. Recht, Politik und Religion flossen ineinander. Wie im Leben des Christian Pilnacek. Trauer und Trotz in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche. Das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein. Allen voran Pilnacek. Aber auch die Politiker und Sekretäre, die anwesend waren – von Karoline Edtstadler bis Elisabeth Köstinger, von Bernard Bonelli bis Wolfgang Niedrist – dürften ähnliches gefühlt haben. All das zusammengefasst in dem einem Satz der Trauerrede der Ehefrau des Verstorbenen, Caroline List: „Christian hat sich nicht das Leben genommen, ihm wurde das Leben genommen.“ Eine Anklage gegen seine Gegner in Justiz und Politik ohne sie beim Namen zu nennen. Auch die Medien wurden ermahnt, humaner zu agieren. Caroline List ist Präsidentin des Straflandesgerichts Graz.

Der Pfarrer, ein persönlicher Freund Pilnaceks, erinnerte daran, dass es diesem stets ein Anliegen war, dass das Strafrecht nicht lebenszerstörend wirken dürfe. Wenn es ein Vermächtnis dieses sinnlosen Todes gibt, dann ist ist es das. Und auch jenes, politische Auseinandersetzungen nicht mit existenzieller Schärfe zu führen.

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