Ex-Klubchef

ÖVP sucht EU-Spitzenkandidat: Jetzt kommt Lopatka ins Spiel

ÖVP-Mandatar Reinhold Lopatka
ÖVP-Mandatar Reinhold Lopatka Clemens Fabry
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Wer führt die ÖVP in die nächste große Wahl? Othmar Karas kommt nicht mehr infrage, mehrere prominente Türkise haben bereits abgesagt – nun gibt es „Presse“-Informationen zufolge einen neuen Favoriten EU-Spitzenkandidatur: Ex-Klubchef Reinhold Lopatka.

Während bei Rot und Blau weitgehend alles klar ist für die nächste große Bundeswahl, gestaltet sich die Kandidatensuche für die EU-Wahl im Juni bei den Regierungsparteien – gelinde gesagt – schwierig: Die Grünen mussten ihren Parteitag verschieben, weil Umweltministerin Leonore Gewessler eine Kandidatur abgelehnt hat, auch bei Türkis gab es bisher allerhand Absagen. Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler erklärte bereits öffentlich, dass sie nicht zur Verfügung steht, dasselbe taten Außenminister Alexander Schallenberg und Staatssekretärin Claudia Plakolm. Wer führt also die ÖVP, der Meinungsforscher herbe Verluste prognostizieren, in die erste der beiden großen Wahlen des kommenden Jahres? Zuletzt wurden dabei auch weniger bekannte Vertreter wie Lukas Mandl genannt.

Jetzt aber soll ein mächtiger Parteiflügel der ÖVP laut „Presse“-Informationen einen neuen Favoriten haben, einen, der im vortürkisen Zeitalter der Volkspartei Zeit bei so gut wie jedem größeren Polit-Scharmützel mit von der Partie war: Reinhold Lopatka, einst Staatssekretär, Generalsekretär, Klubchef und vor allem Scharfmacher der ÖVP, soll gute Karten für die Spitzenkandidatur haben. Inhaltlich spräche auch einiges für den außenpolitischen Sprecher der ÖVP, der 2017 von Sebastian Kurz & Co. aus der ersten Reihe verbannt worden war: Lopatka reist seit Jahren – medial weitgehend unbeachtet – in diversen Funktionen durch die Weltgeschichte. Er ist Chef einer Delegation des IPU genannten Bündnisses von Parlamentariern aus 179 Staaten und führt eine OSZE-Einheit zur Terrorbekämpfung. Lopatka ist Vizepräsident der parlamentarischen Versammlung der OSZE, in jener des Europarats leitet er die österreichische Delegation. Und er führt ein Gremium der weltweiten Dachorganisation christdemokratischer Parteien. Immer wieder leitet er internationale Wahlbeobachtungsmissionen an, so auch am kommenden Sonntag in Serbien.

Der 63-jährige Steirer selbst äußert sich nicht dazu, die ÖVP erklärt auf Anfrage, dass man frühestens im Jänner eine EU-Wahlliste festlegen werde.

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