Morgenglosse

Hören wir endlich auf, Corona-Experten zu befragen

In welchen Bereichen Schutzmaßnahmen wie etwa das Tragen einer FFP2-Maske ratsam sind, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Dafür braucht es keine Corona-Experten.
In welchen Bereichen Schutzmaßnahmen wie etwa das Tragen einer FFP2-Maske ratsam sind, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Dafür braucht es keine Corona-Experten.Picturedesk/Steinmaurer
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Und werden selbst zu Corona-Experten, die wissen, wie sie sich auf eine bevorstehende Infektionswelle vorbereiten und vor Ansteckungen schützen können.

Zu den wertvollsten Aussagen des renommierten Molekularbiologen Ulrich Elling im wie immer sehr interessanten „Wien heute“-Interview mit Patrick Budgen zählt seine Hoffnung, dass die Bevölkerung künftig nicht mehr auf Corona-Experten wie ihn angewiesen ist, weil sie nur noch aus Corona-Experten besteht.

Tatsächlich ist die Frage höchst berechtigt, warum wir im vierten Coronawinter immer noch Lungenfachärzte, Virologen, Infektiologen, Epidemiologen, Gesundheitsökonomen und Hausärzte brauchen, die uns erklären müssen, für wen eine Auffrischungsimpfung sinnvoll ist, mit welchen Maßnahmen (wie etwa Händehygiene) wir uns am besten vor Ansteckungen schützen können und welche Personengruppen nach einer Infektion rasch das Medikament Paxlovid nehmen sollten.

Dass beispielsweise das freiwillige Tragen einer FFP2-Maske in Gesundheitseinrichtungen wie etwa Ordinationen, Apotheken, Spitälern und Pflegeheimen nicht selbstverständlich ist, sondern von Ärztinnen wie zuletzt etwa der Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Medizinischen Universität Wien empfohlen werden muss, ist nach all den Entbehrungen, die mit der Pandemie verbunden waren, kein Ruhmesblatt für unsere Lernfähigkeit.

Hören wir daher ein letztes Mal auf einen Corona-Experten und sorgen dafür, dass wir künftig ohne ihre Einschätzungen, Ratschläge und Prognosen auskommen. Eignen wir uns selbst das Wissen an, das notwendig ist, um so sicher wie möglich durch den Herbst und Winter zu kommen, ohne uns allzu stark einschränken zu müssen – selbstbestimmt, eigenverantwortlich und gesundheitskompetent.

E-Mails an: koeksal.baltaci@diepresse.com

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