Leitartikel

Volkspartei, Volkskanzler und Volxküche

ÖVP-Chef Karl Nehammer, FPÖ-Chef Herbert Kickl
ÖVP-Chef Karl Nehammer, FPÖ-Chef Herbert KicklAPA / Roland Schlager
  • Drucken
  • Kommentieren

Es wird ein Wahlkampf um die breite Mitte der Gesellschaft. So explizit wie selten zuvor. Geführt von Parteien, die an die Ränder gerückt sind.

ÖVP-Chef Karl Nehammer legt mit seiner für Freitag anberaumten Rede ein Programm „für die fünf Millionen“ vor, für die „arbeitende Mitte“. SPÖ-Chef ­Andreas Babler macht Politik für die „96 Prozent“, die anderen seien die „Superreichen“. FPÖ-Chef Herbert Kickl sagt, zuerst komme das Volk, dann der Kanzler, er sei der „einzige Normalo unter dem Haufen an Systemlingen“.

Es wird ein Wahlkampf um die breite Masse, um das Volk, um die Normalos, wie immer man das dann nennen will. Dass Wahlen in der Mitte entschieden werden, von der breiten Masse, ist nicht außergewöhnlich. Außergewöhnlich ist, wie direkt diese nun adressiert wird. Von den großen Volksparteien wurde immer Politik für die „normalen Menschen“ – also das, was man von der jeweiligen Warte aus dafür hielt – gemacht. Dafür wurden diese und jene Maßnahmen gesetzt. Nun allerdings wird mit dem Holzhammer darauf hingewiesen: „Wir machen Politik für die Normalos“, sagen ÖVP und FPÖ explizit.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.