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Richard Schmitt will von seinem Abgang bei „Exxpress“ nichts wissen

Wird oft kritisiert: Richard Schmitt.
Wird oft kritisiert: Richard Schmitt.
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Kolportiert wird, dass der krawallmachende Chefredakteur von „Exxpress“ schon sehr bald gehen soll. Richard Schmitt selbst nennt das Medium „mein Baby“.

Die Gerüchteküche rund um Richard Schmitt brodelt. Der Chefredakteur ist eine der am heftigsten kritisierten Figuren im Medienbereich und hat bereits alle Stationen im österreichischen Boulevard durch. Die vergangenen drei Jahre verbrachte der Krawallmacher beim viel kritisierten Medium „Exxpress“.

Allerdings soll nun auch „Exxpress“-Herausgeberin Eva Schütz, die diese Personalentscheidung einst ja bewusst machte, nicht mehr zufrieden mit ihm sein. Zu sehr habe Schmitt die Plattform in die Schmuddelecke gerückt. Weshalb er schon sehr bald den Hut nehmen soll, wie kolportiert wird. Auffällig sind die aggressiven, sexistischen, einseitigen Aufreger-Beiträge auf der Seite schon lange. Zuletzt aber gab gerade nicht einer der Artikel den Ausschlag (in der Kritik stand etwa mehrmals das Bedienen des russischen Narrativs im Ukraine-Krieg), sondern ein Posting.

Ein offener Aufruf zum Mord an ORF-Mitarbeitern, der als Kommentar unter einem Artikel über den ORF erschien und wohl 30 Stunden zu sehen war, entfachte eine öffentliche Diskussion über „Exxpress“. Kritik kam erst von ORF-Anchor Armin Wolf, dann vom Presseclub Concordia und schließlich verurteilte Medienministerin Susanne Raab anlässlich der Sache „Angriffe auf die Medienfreiheit und Aufrufe zu Gewalt“. Laut Regularien des „Exxpress“ werden Kommentare geprüft und freigeschalten, sonst erscheinen sie nicht.

Wird Schmitt nun das Handtuch werfen müssen? Gegenüber dem „Standard“ kommentierte der 55-Jährige die Gerüchte über seinen Abgang mit einer Art Kampfansage. „Der ‚Exxpress‘ bin ich. Warum soll ich mich zurückziehen? Das ist mein Baby“, wird Schmitt zitiert.

Ibiza kostete ihn den Job

Schmitt begann seine Laufbahn bei der „Krone“, leitete dann das gerade gegründete Gratisblatt „U-Express“. Mit dem Start des Nachfolgeblatts „Heute“ 2004 übernahm er dort die Chefredaktion. 2011 kam das Zerwürfnis mit „Heute“-Herausgeberin Eva Dichand, die Probleme mit seiner Führungsqualität hatte. Schmitt kehrte zur „Krone“ zurück und übernahm die Online-Leitung, deren Reichweite er enorm ausbaute. Mit recht fragwürdigen Mitteln, es gab eine inoffizielle Kooperation mit dem damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Im Frühjahr 2019 kostete Schmitt das Ibiza-Video den Job, woraufhin er zum direkten Konkurrenten wechselte: der Onlineausgabe von Wolfgang Fellners „Österreich“. Bei oe24.at blieb er bis vor drei Jahren. Seit Frühling 2021 ist er der führende Kopf im Onlinemedium „Exxpress“.

Schmitt gibt „Exxpress“ gemeinsam mit der ÖVP-nahen Unternehmerin Schütz heraus und hält laut Firmenbuch auch 10,5 Prozent der Anteile an dem Portal. Die Mehrheit hält Schütz. Der „Exxpress“ kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Gegenüber dem „Standard“ gab sich Schmitt nicht überrascht, dass das Medium drei Jahre nach der Gründung noch nicht positiv bilanziere. Offensichtlich wird „Exxpress“ als Werbeumfeld auch nicht übermäßig gern gebucht.

Für das Jahr 2024 hat „Exxpress“ offenbar nicht um eine öffentliche Förderung für die Fernsehsparte angesucht (im Jahr 2022 hatte man über eine Million Euro aus verschiedenen Töpfen bekommen).

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