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Hedgefonds wettet auf DAX-Absturz

Der DAX ist 2023 um 20 Prozent gestiegen.
Der DAX ist 2023 um 20 Prozent gestiegen. Reuters / Staff
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Obwohl der deutsche Leitindex zuletzt positiv überraschte, hat der elf Milliarden Dollar schwere Hedgefonds Qube seine Wetten auf fallende Kurse deutscher Konzerne ausgebaut.

Der deutsche Leitindex DAX hat Mitte Dezember des Vorjahres erstmals in seiner Geschichte die Marke von rund 17.000 Punkten geknackt. Im Jahr 2023 lag der Index-Anstieg bei satten 20 Prozent. Und auch seit Jahresbeginn befindet sich die Heimstätte der 40 deutschen Börsenschwergewichten im positiven Bereich. Für den Hedgefonds Qube Research & Technologies läuft es am Standort Deutschland aber offenbar nicht allzu rund: Er hat laut Angaben der Agentur Bloomberg nun in Summe mehr als eine Milliarde Euro auf fallende Kurse deutscher Aktien gesetzt. Leerverkäufer leihen Aktien und verkaufen sie dann in der Erwartung, dass sie sie später zu einem niedrigeren Wert zurückkaufen und die Differenz als Gewinn verbuchen können.

Qube hat in den vergangenen beiden Wochen seine Wetten gegen deutsche Blue Chips von Volkswagen bis Rheinmetall aufgestockt, und unter anderem eine 121 Millionen Euro schwere Short-Position bei der Deutsche Bank bekannt gegeben, wie Bloomberg-Daten zeigen. Qube hat damit die größte Short-Position in deutschen Aktien.

Die Energiekrise, sinkende Exporte und steigende Zinsen haben vielen deutschen Unternehmen zugesetzt. Die Regierung in Berlin plant Strukturreformen, um das Wachstum zu verbessern, während sinkende Energiepreise und ein Rückgang der Inflation den Verbrauchern in diesem Jahr eine gewisse Erleichterung verschaffen dürften.

Der deutsche Leitindex Dax verhält sich derweil nicht entsprechend Qubes Wetten, sondern bleibt in der Nähe eines Rekordhochs, vor allem wegen der Erwartung, dass die Europäische Zentralbank in diesem Jahr aggressiv die Zinsen senken wird.

Qube und die Unternehmen, bei denen der Hedgefonds Short-Positionen aufgebaut hat, also Volkswagen, Siemens Energy, Rheinmetall und die Deutsche Bank lehnten allesamt eine Stellungnahme ab. Qube wurde 2018 aus der Credit Suisse ausgegliedert und verwaltete im vergangenen Jahr rund elf Milliarden Dollar. Der Fonds nutzt quantitative Handelssignale, um Positionen in Aktien, Anleihen, Rohstoffen und anderen Assetklassen
einzugehen. (Bloomberg/red.)

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