RBI will über Dritte Strabag-Anteile von dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska kaufen. Der darf eigentlich keine Gewinne erhalten. Werden die Sanktionen so umgangen?
Wien/Moskau. Während Außenstehende eine klare Umgehung der Sanktionen sehen, sprechen staatliche Behörden von Ausnahmen. Seit fast zwei Jahren versucht die Raiffeisen Bank International (RBI), an die Gewinne ihres profitabelsten Geschäfts – Russland – zu kommen. Bisher blieb sie dabei ohne Erfolg. Doch als der russische Oligarch Oleg Deripaska der Strabag ankündigte, seine Anteile an dem österreichischen Baukonzern verkaufen zu wollen, witterte Raiffeisen seine Chance.
Nur wenige Stunden nach der Aktionärsmeldung der Strabag verkündete Raiffeisen, die Anteile vom russischen Mittelsmann kaufen zu wollen und sogleich per Sachausschüttung nach Wien zu übermitteln. Einen Monat zuvor wollte man noch nichts von dem Deal gewusst haben, obwohl der „Presse“ der positive Bescheid der Kartellbehörde über den Verkauf von Deripaska an eine russische Gesellschaft vorlag.