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Warum uns die USA beim Vermögensaufbau ein Vorbild sein sollten

Die USA verfolgen eine differenziertere Kapitalmarktpolitik. Werden Wertpapiere innerhalb eines Jahres verkauft, unterliegt der Gewinn der Einkommenssteuer.
Die USA verfolgen eine differenziertere Kapitalmarktpolitik. Werden Wertpapiere innerhalb eines Jahres verkauft, unterliegt der Gewinn der Einkommenssteuer.Die Presse Fotos extern
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Der Stellenwert des Kapitalmarkts ist in den USA ein ganz anderer als in Österreich. Die Auswahl an Vermögensberatern ist riesig und steuerbegünstigte Anreize zum langfristigen Investieren gibt es zur Genüge.

Was wurde eigentlich aus der Wiedereinführung der Behaltefrist für Aktien? Diese steht im Programm der Bundesregierung und Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hat mehrfach zu verstehen gegeben, dass er diesen Punkt jedenfalls umsetzen will. Vermögensverwalter erkennen den Sinn einer gut gestalteten Behaltefrist ebenso wie die Wirtschaftskammer und dass die Wiener Börse dafür ist, versteht sich von selbst.

Kaum eine Maßnahme fördert das langfristige Investieren der Bevölkerung in den Aktienmarkt auf vernünftigere Weise. Trotzdem wird die Behaltefrist zumindest in dieser Regierungsperiode wohl nicht mehr eingeführt. Der Grund dafür ist nicht nur die womöglich generell börsenfeindliche Einstellung in Österreich. Es scheint auch ein gröberes Missverständnis zu geben. „Die ÖVP hat überhaupt keinen Genierer in ihrer Politik für die Reichen und Superreichen“, ließ SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer einst ausrichten, nachdem sich Brunner einmal mehr für die Behaltefrist ausgesprochen hatte. Dabei genügt nur ein Blick in die USA, um zu sehen, dass eine Behaltefrist auch dazu führen kann, dass Reiche deutlich höhere Steuern auf ihre Aktiengewinne bezahlen als die untere Einkommensschicht.

Zunächst zur Definition: Eine Behaltefrist sieht vor, dass Aktionäre keine oder geringere Steuern auf ihre Kapitalgewinne zahlen, sofern sie das Papier einen gewissen Zeitraum lang halten. In Österreich waren Erträge ab einer Frist von einem Jahr bis 2011 steuerfrei, ehe die Regelung unter dem damaligen SPÖ-Kanzler Werner Faymann abgeschafft wurde. Seitdem sind 27,5 Prozent Kapitalertragssteuer fällig, unabhängig vom Einkommen und unabhängig von der Dauer des Investments.

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