Femizid

Wiener Trafik: Der Tatort selbst ist jetzt das Mahnmal

Laura Frediani hat den Erinnerungsort und Kunstraum architektonisch gestaltet.
Laura Frediani hat den Erinnerungsort und Kunstraum architektonisch gestaltet.Jana Madzigon
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Die Trafik im Alsergrund war lang ein Ort des Verbrechens, ein Ort des Femizids. Heute ist sie auch Kunstraum und Erinnerungsort – und lädt zum Diskurs gleichermaßen ein wie zum Trauern.

Mehr als zwei Jahre stand das kleine Tabakwarengeschäft in der Nussdorferstraße 4 im Alsergrund leer. Im März 2021 wurde dort eine Frau von ihrem Expartner brutal ermordet. Geschlagen, gewürgt und angezündet. Einen Monat darauf erlag sie ihren Verbrennungen. Die Tat hat das Land entsetzt, das Grätzel hat sie bis heute nicht so recht losgelassen.

Die Bezirksvorstehung Alsergrund hat den Tatort auch deshalb zum Kunstraum umgestalten lassen, der zugleich Mahnmal ist. Unter dem Namen „Frau* schafft Raum“ erinnert er an die Trafikantin Nadine W. und die anderen in Österreich ermordeten Frauen, jährlich sind es ein paar Dutzend. Zwischen der Lebensmittelhandelskette Hofer und dem Gebrauchtwarenladen Humana macht der kleine Kunstraum mittels Zurückhaltung auf sich aufmerksam. Heraus dringen Licht und eine Stimme, als Teil der aktuell laufenden Ausstellung. Immer wieder bleiben Menschen stehen und spähen hinein.

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