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Werner Faymanns feines Gespür für Pleiten

Altkanzler Werner Faymann (l.) bewies Weitblick bei der Schieflage von Imfarr. Sein ehemaliger Staatssekretär, Josef Ostermayer, blieb noch bis Sommer 2023 Geschäftsführer.
Altkanzler Werner Faymann (l.) bewies Weitblick bei der Schieflage von Imfarr. Sein ehemaliger Staatssekretär, Josef Ostermayer, blieb noch bis Sommer 2023 Geschäftsführer. APA/H. Fohringer
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Beim Wiener Immobilienkonzern Imfarr gehen in Deutschland und Österreich Tochterfirmen pleite. Der SPÖ-Altkanzler stieg rechtzeitig als Gesellschafter aus.

Wien. Welche Strahlkraft ehemalige Bundeskanzler für Investoren haben können, hat die Signa mit Alfred Gusenbauer eindrücklich gezeigt. Doch es ist nicht das einzige Immobilienunternehmen, das sich solche Prominenz zunutze gemacht hat – um auch wie René Benko in Deutschland ganz groß zu werden.

Als Werner Faymann Mitte 2019 bei der österreichischen Immobilienunternehmen Imfarr einstieg, lag sein Rücktritt als Bundeskanzler (SPÖ) rund drei Jahre zurück. Der einstige Wiener Wohnbaustadtrat war in Sachen Stadtentwicklung zwar keineswegs grün hinter den Ohren, dennoch war es geschäftlich wohl von Vorteil, dass sein früherer Kanzlerminister Josef Ostermayer an seiner Seite blieb. Diesmal als Geschäftspartner. Der ehemalige Vorstandschef der Wiener Sozialbau AG Ostermayer wurde im Sommer 2021 sogar Geschäftsführer bei Imfarr.

Der Türöffner Faymann

Hinter der Wiener Immobiliengruppe steht die Familie Farrokhnia. Sohn Nemat, ein ehemaliger Investmentbanker, führt die Geschäfte. Sein Vater, Nematollah Farrokhnia, dürfte als 30 Jahre lang dienender Vorstand im Baukonzern Strabag unter Ex-Boss Hans Peter Haselsteiner ein Begriff sein. Er saß einst auch beim Konkurrenten Porr im Aufsichtsrat und berät noch immer Imfarr im Hintergrund.

Binnen kurzer Zeit expandierte der 2007 gegründete Entwickler nach Deutschland und setzte dort auf spektakuläre Objekte. So kaufte Imfarr mit einem Schweizer Partner im Schlepptau 2021 die Highlight Towers mit 70.000 Quadratmetern Bürofläche in München. Kolportierter Kaufpreis: rund 700 Millionen Euro.

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