Technologieaktien

Top-Aktien von Microsoft bis Nvidia: Nur Tesla strauchelt

Zum ersten Mal seit fast vier Jahren verkaufte Tesla weniger Fahrzeuge als im Jahr zuvor.
Zum ersten Mal seit fast vier Jahren verkaufte Tesla weniger Fahrzeuge als im Jahr zuvor.Sean Gallup/Getty Images
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Die Finanzmärkte blicken erwartungsvoll auf die Ergebnisse der Tech-Giganten. Einzig Tesla schwächelt und muss seine Preise senken.

Für die „Magnificent Seven“ wird es eine Woche der Wahrheit: Mit den „Glorreichen Sieben“ sind die Aktien von Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Meta, Nvidia und Tesla gemeint – in Anlehnung an den bekannten Westernfilm von 1960. Und fast alle präsentieren in dieser Woche ihre Ergebnisse. Die sieben Tech-Konzerne waren im Vorjahr hauptverantwortlich für den rasanten Anstieg der Aktienindizes S&P 500 und Nasdaq 100. Und die Indizes haben den Aufwind nun wieder bitter nötig: Der Nasdaq­100-Index verzeichnete in der vergangenen Woche den größten Wochenrückgang seit November 2022 und befindet sich mitten in einer vierwöchigen Verlustserie, der längsten seit Dezember 2022. Sogar den KI-Liebling Nvidia hat es erwischt: Der Wert der Aktien des Chipkonzerns stürzte am Freitag um zehn Prozent ab und der Konzern verlor damit 212 Milliarden US-Dollar an Marktwert – der schlimmste Tag seit der Covid-Pandemie im März 2020.

Auch der S&P-500-Index ist zuletzt abgerutscht und hat seinen bisherigen Jahresgewinn auf fünf Prozent halbiert. Gleichzeitig markierte der Index seinen sechsten Tagesrückgang in Folge – die längste Verlustserie seit Oktober 2022. Verantwortlich dafür ist die unerwartet hohe Inflation, die die Aussichten auf eine rasche Zinssenkung durch die Notenbank Federal Reserve schmälert.

Hohe Erwartungen

Aber es gibt Hoffnung am Horizont. Die Gewinne der Mag Seven werden im ersten Quartal voraussichtlich um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen und damit das erwartete Gewinnwachstum von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr für den gesamten S&P 500 in den Schatten stellen, so die Daten von „Bloomberg Intelligence“.

Tesla senkt erneut Preise

Den Anfang macht am Dienstag Tesla. Der E-Autobauer hatte zuletzt enttäuscht, die Aktien von Tesla sind allein im Jahr 2024 aufgrund von Sorgen um sein Elektrofahrzeuggeschäft um rund 40 Prozent gefallen. Am Wochenende erfolgte die nächste Hiobsbotschaft für den Konzern von Elon Musk. Tesla muss erneut seine Preise senken: Die Tesla-Modelle sind in China um etwa 2000 Dollar (rund 1880 Euro) günstiger geworden, geht aus Angaben auf der offiziellen Internetseite des Autobauers hervor. Bereits am Freitag wurden Preissenkungen in ähnlicher Höhe in den USA bekannt. Tesla senkte zudem den Preis für seine Full-Self-Driving-Fahrerassistenzsoftware in den USA auf 8000 von zuvor 12.000 Dollar. Derzeit schwächelt weltweit der Markt für Elektroautos.

Elon Musk leidet derzeit unter der Skepsis von Investoren. Am Samstag gab er bekannt, kurzfristig seine Indien-Reise zu verschieben – er werde bei Tesla gebraucht. Insidern zufolge wollte Musk bei seinem Besuch in Indien am Sonntag die lang erwartete Investition in eine Tesla-Fabrik ankündigen.

Indien hat Zölle auf E-Autos massiv gesenkt, wenn der entsprechende Hersteller mindestens 500 Millionen Dollar in eine Produktion vor Ort investiert. Musk hatte sich dafür aktiv eingesetzt. Auf dem drittgrößten Automarkt der Welt gibt es mit einem Absatzanteil von zwei Prozent im Jahr 2023 erst wenige Elektroautos. Auch ein Treffen mit Premierminister Narendra Modi, der gerade zur Wiederwahl steht, war angesetzt.

Meta profitiert von KI

Meta ist wiederum der herausragende Wert in der Gruppe. Dessen Aktien sind heuer um etwa 36 Prozent gestiegen, verglichen mit Zuwächsen von etwa zehn Prozent bei Alphabet und sechs Prozent bei Microsoft. Es wird erwartet, dass die Facebook-Muttergesellschaft in diesem Quartal ein Umsatzwachstum von 26 Prozent und fast eine Verdopplung des Nettogewinns gegenüber dem Vorjahr verzeichnen wird. Das Unternehmen hat stark in künstliche Intelligenz investiert, um die Ausrichtung von Anzeigen zu verbessern.

Die hohe Konzentration an Börsenriesen in einem Index ist in guten Perioden ein Segen, denn der gesamte Index stützt sich darauf. Doch genauso kann diese Konzentration gefährlich sein, wenn die Tech-Werte unter die Räder kommen – dann geht es für den Gesamtindex überproportional nach unten. So wird heuer ohne die Magnificent Seven für den S&P 500 ein Gewinnrückgang von 3,9 Prozent prognostiziert. Analysten erwarten, dass sich dieser Trend im Laufe des Jahres umkehren wird. Im ersten Quartal 2025 werden diese sieben Unternehmen laut Bloomberg-Daten ein Gewinnwachstum von 17,5 Prozent verzeichnen, während der Rest des S&P 500 um fast 18 Prozent zulegen dürfte. (Bloomberg/sub)

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