Innerhalb eines Jahres will die Taskforce prüfen, ob es sich bei Werken Gurlitts um Nazi-Raubkunst handelt und welche Ansprüche berechtigt sind.
Bei der Taskforce Schwabinger Kunstfund sind bisher rund 300 Anfragen zur umstrittenen Sammlung von Cornelius Gurlitt eingegangen. Das sagte die Leiterin der Taskforce, Ingeborg Berggreen-Merkel, am Mittwoch im bayerischen Landtag. Ein Jahr lang will das Gremium sich Zeit nehmen, um zu prüfen, ob die Ansprüche berechtigt sind und ob es sich bei Werken aus der Sammlung um Nazi-Raubkunst handelt.
Das Kunstmuseum Bern, das Gurlitt als Alleinerben eingesetzt hat, will die Sammlung demnächst besichtigen. Am 10. Juni sei das Testament im Haus eingegangen, sagte eine Sprecherin. Berggreen-Merkel sagte, voraussichtlich im Juli solle es einen Besichtigungstermin geben. Das Museum kündigte für die kommende Woche eine Mitteilung an.
Kunstmuseum Bern muss bis Jahresende entscheiden
Der Anfang Mai in München gestorbene Kunsthändler-Sohn Gurlitt, der monatelang im Zentrum einer großen Nazi-Raubkunst-Debatte um seine millionenschwere Kunstsammlung stand, hatte das Kunstmuseum Bern in seinem letzten Willen als Alleinerben eingesetzt.
Nach der Zusendung des Testaments Mitte Juni hat das Museum nun sechs Monate Zeit, über die Annahme der Erbschaft zu entscheiden. Das Haus hat nach eigenen Angaben beschlossen, einen Rechtsbeistand hinzuzuziehen.
Sollte das Museum das Erbe ablehnen, kommen gesetzliche Erben, Gurlitts Verwandte, als Rechtsnachfolger infrage. Das Amtsgericht München hat bereits begonnen, Kontakt zu möglichen Erben aufzunehmen. Inzwischen wurde auch ein Nachlasspfleger eingesetzt.
(APA/dpa)