Russisches Außenministerium: Ohne Zustimmung Assads seien geplante Luftschläge gegen IS-Terroristen in Syrien eine Verletzung des Völkerrechts.
Russland kritisiert die von den USA geplante Ausweitung der Luftangriffe gegen die jihadistische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Präsident Barack Obama habe mögliche Luftangriffe gegen IS in Syrien "ohne Zustimmung der legalen Regierung" des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad angekündigt, erklärte der russische Außenministeriumssprecher, Alexander Lukaschewitsch, am Donnerstag in Moskau.
Russland fordere für die Ausweitung der Luftangriffe ein Mandat der Vereinten Nationen (UN). Ohne eine Resolution des UN-Sicherheitsrates sei ein solches Vorgehen ein "aggressiver Akt" und eine "schwerwiegende Verletzung des internationalen Rechts".
Im Irak fliegen die USA bereits Angriffe gegen IS-Ziele. US-Präsident Barack Obama hatte am Mittwoch in einer Rede an die Nation die Ausweitung der Luftangriffe gegen die IS-Jihadisten auf Syrien angekündigt und einen Vier-Punkte-Plan für den Kampf gegen die Miliz vorgelegt. Der Plan sieht zunächst vor, mit einer "systematischen Kampagne von Luftangriffen" eine Bodenoffensive von irakischen Regierungstruppen und kurdischen Peshmerga-Kämpfern zu unterstützen.
Obama machte zugleich deutlich, dass er "nicht zögern" werde, auch gegen IS-Stellungen in Syrien vorzugehen. Aus Verteidigungskreisen in Washington verlautete, das US-Militär sei für "direkte Aktionen gegen IS-Ziele" in Syrien vorbereitet. Wann die Angriffe beginnen sollten, war jedoch nicht bekannt.
Die IS-Kämpfer kontrollieren Teile des Nordiraks und mehrere Provinzen in Syrien. Durch im August gestartete US-Luftangriffe konnten sie an einem weiteren Vormarsch im Irak gehindert werden. Russland ist neben China und dem Iran einer der wichtigsten Unterstützer des syrischen Machthabers Assad.
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APA0406 2014-09-11/14:42
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