Der Marussia-Pilot krachte in ein Bergungsfahrzeug und befindet sich in kritischem Zustand. Der Unfallhergang sorgt für Diskussionen.
Lewis Hamilton hat am Sonntag den Formel-1-Grand-Prix von Japan gewonnen. Der britische Mercedes-Pilot setzte sich im Regenrennen in Suzuka vor seinem deutschen Teamkollegen Nico Rosberg durch. Doch es ist nicht sein Sieg, der in Erinnerung an dieses Rennen bleiben wird, sondern ein Unfall des französischen Marussia-Piloten Jules Bianchi. Er hat sich dabei schwere Kopfverletzungen zugezogen, wie der Internationale Automobilverband FIA in Suzuka mitteilte. Bianchi wird derzeit im Mie-General-Krankenhaus operiert. Danach soll Bianchi auf der Intensivstation weiter behandelt werden. Bianchis Vater Philippe sagte dem französischen Sender France 3, sein Sohn habe ein "Hämatom im Kopf". Der medizinische Eingriff werde im Hospital in Tsu vorgenommen.
Bianchi war in der Dunlop-Kurve von der regennassen Strecke gerutscht und in der Auslaufzone ins Heck eines Bergungsfahrzeugs gekracht.
Bianchi war gegen Ende des Rennens, das bei starkem Regen stattfand, von der Strecke abgekommen und mit seinem Wagen in einen Bergungsbagger gekracht. Der Bewerb wurde deshalb nach 44 der eigentlich 53 geplant gewesenen Runden abgebrochen.
Auf der nassen Fahrbahn ausgerutscht
Im Finish des Rennens rutschte zunächst Sauber-Pilot Adrian Sutil von der regennassen Piste. Ein Bergungsfahrzeug rückte aus, um Sutils Boliden zu entfernen. Der nachkommende Bianchi rutschte dann ebenfalls von der Strecke und krachte in den Bagger. Als Sutils Wagen geborgen wurde, herrschte nur Gelb- aber keine Safety-Car-Phase - auch nach Ansicht Sutils eine diskussionswürdige Entscheidung.
TV-Bilder gab es vom folgenschweren Crash zunächst nicht zu sehen. Der Marussia-Pilot Bianchi wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, da der Hubschrauber aufgrund des starken Regens nicht fliegen konnte. Bianchi war laut Angaben des Weltverbands FIA ohne Bewusstsein. Bianchi hatte in Japan zum 34. Mal an einem Grand Prix teilgenommen. Der 25-Jährige stammt aus dem Fahrerprogramm von Ferrari. Für Marussia fährt Bianchi seit der vergangenen Saison.
Nachdem das Rennen nach 44 Runden abgebrochen wurde, siegte Lewis Hamilton vor Nico Rosberg. Die Ränge drei und vier gingen an die beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo. In der WM hat Hamilton, der bereits das dritte Rennen in Serie gewann, seinen Vorsprung auf Rosberg auf zehn Punkte ausgebaut. Das 16. von 19 Saisonrennen findet am kommenden Sonntag in Sotschi statt.
(APA/dpa/AFP)