Griechenland: Jugendliche rufen zu neuen Protesten auf

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Schüler und Studenten entrollten unterhalb der Akropolis ein Plakat, auf dem in mehreren Sprachen "Widerstand" zu lesen war. Noch immer sind rund 600 Schulen und ein Radiosender besetzt.

Schüler und Studenten haben in Griechenland am Mittwoch am zwölften Tag in Folge zu Demonstrationen aufgerufen. Das Koordinationskomitee der Protestbewegung kündigte eine Versammlung für den Nachmittag vor dem Polizeihauptquartier in Athen an. Dort hatte es bereits in den vergangenen Tagen häufiger Proteste gegeben. Rund 600 Schulen waren nach Angaben der Demonstranten in Griechenland weiter besetzt, auch mehrere Universitätsgebäude in Athen und Thessaloniki seien betroffen.

Unterhalb der Akropolis entrollten Jugendliche ein großes Plakat, auf dem in verschiedenen Sprachen das Wort "Widerstand" in griechischer, englischer, spanischer und deutscher Sprache stand, wie die Polizei mitteilte. Rund 50 Jugendliche stürmten am Morgen das Bürgermeisteramt in der Stadt Ioannina. Die Polizei versuchte nach eigenen Angaben, die Jugendlichen wieder zu vertreiben. Bereits am Dienstag hatten Jugendliche in der Stadt im Nordwesten Griechenlands das Gebäude des Lokalradios und ein Kulturzentrum gestürmt. Über den Radiosender verbreiteten die Protestierenden am Mittwoch ihr eigenes Programm.

Die Proteste, die teilweise von schweren Ausschreitungen begleitet wurden, waren am 6. Dezember vom Tod eines 15-Jährigen Schülers durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe ausgelöst worden. In der Nacht auf Mittwoch steckten Jugendliche nach Angaben der Polizei in Athen einen Kiosk in Brand. In Thessaloniki explodierten Gaskartuschen vor Bankfilialen und öffentlichen Gebäuden.

(APA)

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