Schnee und minus 26 Grad in Deutschland: Eine Kältetote

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Die demente Seniorin wurde erfroren in einem Garten gefunden. Vor allem im Osten herrschen arktische Temperaturen. Die Kälte wird auch noch die nächsten Tage andauern.

Arktische Kälte hat die Temperaturen in der Nacht auf Dienstag in Deutschland vielerorts auf unter minus 20 Grad sinken lassen. Weite Teile des Ostens waren in der Früh tiefgefroren. "Vor allem zwischen dem Erzgebirge und der Niederlausitz gingen die Temperaturen teils deutlich unter minus 20 Grad zurück", sagte Nils Dick vom Wetterdienst meteomedia.

Die Eiseskälte hat in Thüringen ein Todesopfer gefordert. In Weimar ist bereits Montag früh eine 77 Jahre alte Frau tot gefunden worden. Die Bewohnerin eines Seniorenheims sei in der Nacht bei Minustemperaturen erfroren, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag in Jena. Sie habe an Altersdemenz gelitten und Schwierigkeiten mit der Orientierung gehabt.

Die Seniorin wurde am Vorabend als vermisst gemeldet. Sie habe das Seniorenheim mit dem Hinweis verlassen, nur einen Abendspaziergang zu unternehmen. Dabei hatte sie nur eine Strickjacke getragen. Die Leiche wurde in einer nahe gelegenen Gartenanlage gefunden.

Probleme im Verkehr

Die Kälte führte auch zu einigen Problemen. So kamen viele Berliner wegen ausgefallener S-Bahn-Züge zu spät zur Arbeit. In großen Teilen Deutschlands wird der Dreikönigstag nicht als Feiertag begangen. An vielen Zügen seien Bauteile eingefroren, sagte S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz. Auf allen Linien seien Züge im Berufsverkehr liegen geblieben. Auf einigen Strecken gab es Verspätungen bis zu 30 Minuten. Weichen seien aber nicht eingefroren.

"Die Züge sind rollende Computer, wenn da nur eine Komponente nicht stimmt, fallen sie aus", sagte der Sprecher. Die trotz der Kälte fahrenden S-Bahnen brauchten länger als sonst. Die Fahrer könnten nicht so stark beschleunigen, die Bremswege seien länger. "Die Sicherheit der Fahrgäste hat oberste Priorität."

Kälterekord: Minus 26 Grad

Den tiefsten Wert habe meteomedia im sächsischen Delitzsch mit minus 26,0 Grad gemessen. In Garsebach bei Meißen wurden minus 24,8 und in Dippoldiswalde-Reinberg minus 24,5 Grad erreicht. Vereinzelt sei es auch im Westen kälter als minus 20 Grad gewesen, so im westfälischen Lippstadt-Bökenförde bei minus 23,2 Grad. Im Süden war es nicht so kalt.

In der Nacht auf Mittwoch wird es voraussichtlich noch etwas kälter. Betroffen ist wieder vor allem der Osten. In Sachsen, Thüringen, den südlichen Teilen von Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie in Franken muss laut meteomedia wieder mit Temperaturen unter minus 20 Grad, stellenweise auch unter minus 25 Grad gerechnet werden.

(Ag.)

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