Klirrende Kälte in Süditalien. Der Wintereinbruch brachte den Verkehr an der Cote d'Azur zum Erliegen.
Wegen heftiger Schneefälle sind in Norditalien am Mittwoch mehrere Flughäfen geschlossen worden. Betroffen waren die beiden Mailänder Airports Malpensa und Linate sowie jene von Turin und Bergamo. Der Flugbetrieb konnte nach mehreren Stunden zumindest begrenzt aufgenommen werden. Auch der Flughafen Genua wurde zeitweise gesperrt. Ein Flugzeug saß auf der Startbahn fest, weil seine Tragflächen vereist waren. Chaos herrschte auch auf den Straßen: Hunderte von Lkw wurden am italienisch-französischen Grenzübergang Ventimiglia eingeschneit.
Durch das Schneechaos kamen drei Menschen in Norditalien ums Leben. Ein 46-Jähriger kam in Mailand wegen des Einsturzes eines Wetterdachs ums Leben, das unter dem schweren Schnee zusammen gebrochen war. Ein Autofahrer starb in der lombardischen Stadt Varese, nachdem er wegen des Schnees die Kontrolle seines Wagens verlor und gegen ein anderes Auto prallte. Ein tödlicher Unfall wurde wegen des Schnees auch in der Provinz Bergamo gemeldet.
Eine Schneedecke von 30 Zentimeter bildete sich in der Nacht auf Montag in Mailand, was zu erheblichen Verkehrsproblemen führte. Der Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel war dadurch gestört. In einigen Gemeinden in der Nähe der lombardischen Stadt Como blieben die Schulen gesperrt. Auch Süditalien wird von einer Kältewelle heimgesucht. In Kalabrien wurden Temperaturen bis zu Minus fünf Grad gemeldet.
Marseille versinkt im Schnee
Der Schnee hat am Mittwoch die französische Mittelmeerküste erreicht. Die Hafenstadt Marseille drohte in der weißen Pracht zu versinken: Der Flugverkehr und die Schnellzugverbindungen wurden geschlossen, teilten die Behörden mit. Rund 30 Züge wurden in Bahnhöfen der Region Provence-Alpes-Cote d'Azur angehalten, damit sie nicht auf den Gleisen stecken blieben. Auch der Straßenverkehr kam praktisch zum Erliegen, sämtliche Busse blieben im Depot.
Die Autofahrer an der Cote d'Azur wurden von den Schneefällen überrascht. Der Grenzübergang nach Italien wurde bereits am Dienstagabend für Lastwagen gesperrt. Die Stromversorger riefen die Menschen der Region auf, ihren Verbrauch zu drosseln, um das Netz nicht zu überlasten.
(Ag.)