Russlands Zentralbank soll Abrutschen des Rubels aufhalten

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Sanktionen und fallende Rohstoffpreise belasten Russlands Wirtschaft. Der Wechselkurs des Rubels steht unter Druck.

Die russische Zentralbank soll gegen einen weiteren Fall des Rubels einschreiten. Russlands Präsident Wladimir Putin kündigte am Montag Maßnahmen zur Stabilisierung der Währung an. "Ich gehe davon aus, dass Schwankungen bald durch ein Eingreifen der Zentralbank ausgeglichen werden", sagte Putin vor dem Asien-Pazifik-Gipfel (Apec) in Peking.

Die russische Notenbank versucht bereits seit längerem, mit Devisenkäufen den Rubel zu stützen. Nähere Details zu den neuen Maßnahmen nannte Putin nicht. Russland Währung war nicht zuletzt wegen der westlichen Wirtschaftssanktionen infolge der Ukrainekrise in einem Abwärtstrend geraten. Gleichzeitig setzte Russland seine Abhängigkeit von Rohstoffen zu, deren Preise fallen. Das Rohstoffgeschäft steuert fast 20 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Seit Juli hat der Rubel gegenüber dem Euro bis Anfang November rund 20 Prozent seines Wertes verloren, gegenüber dem US-Dollar betrug der Verlust sogar fast 30 Prozent.

Zusätzliches Gas nach China

Er denke über die Erleichterung von Geschäften in der chinesischen Währung Yuan in Russland nach, sagte Putin. Am Vortag hatten Russland und China eine Vereinbarung über umfangreiche zusätzliche Gaslieferungen geschlossen. Es geht um jährlich 30 Milliarden Kubikmeter über 30 Jahre. Dafür muss eine neue Leitung gebaut werden. Die Lieferungen wären zusätzlich zu dem 30-jährigen Gasgeschäft über jährlich 38 Milliarden Kubikmeter im Gesamtwert von 400 Mrd. US-Dollar (322,76 Mrd. Euro) über die Ostroute, das im Mai unterzeichnet wurde.

Das neue Liefergeschäft könnte die Abhängigkeit Russlands vom europäischen Markt verringern, der ebenfalls aus Westsibirien bedient wird. Vor dem Hintergrund der Spannungen um die Ukraine und der Sanktionen liegt Putin laut Experten viel an einer Unterzeichnung der Absichtserklärung, deren Details aber nicht genannt wurden.

(APA/dpa)

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