Der Israel-Hass des Ayatollah ist pathologisch

Irans Führer pflegt seinen Paria-Status jenseits der zivilisierten Welt.

Mangelnde Offenheit kann man dem iranischen Regime diesmal nicht vorwerfen. Damit es auch ja alle verstehen, rief der oberster Führer der Islamischen Republik, Ayatollah Khamenei, ein Kernelement seines aggressiv-verschrobenen Weltbilds auf Englisch in Erinnerung. Per Twitter legte Irans mächtigster Mann in einem Anhangdokument detailliert dar, wie er sich „die Eliminierung Israels“ vorstelle. Dabei schlug Khamenei vor, das palästinensische Westjordanland „wie Gaza“ mit Raketen zu bewaffnen. Ziel des Widerstands sei ein Referendum, in dem „die Ursprungsbevölkerung“ Palästinas, also keine „zugewanderten Juden“, über das Ende Israels abstimmen.

Wer derart ungeniert seinen pathologischen Hass auf Israel zur Schau stellt, zementiert seinen Platz außerhalb der Weltgemeinschaft. Warum Khamenei das ausgerechnet vor einer möglichen Einigung im Dauerstreit um das iranische Atomprogramm klarstellt? Entweder will er die Verhandlungen torpedieren, oder er denkt sich nichts dabei.

christian.ultsch@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2014)

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