Anlass zu Optimismus bei Chrysler

Chrysler bringt seine Autos nicht an den Mann.
Chrysler bringt seine Autos nicht an den Mann.(c) REUTERS (BRIAN SNYDER)
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Im April ging der Autoabsatz von Chrysler auf dem US-Markt um 48 Prozent zurück. Die US-Marke hatte jedoch schlimmere Zahlen befürchtet. In Kanada wurde die Chrysler produktion eingestellt.

Der angeschlagene US-Autobauer Chrysler hat im April auf dem heimischen Markt 48 Prozent weniger Autos verkauft als im Vormonat. Der Pkw-Absatz fiel sogar um 61 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Der Verkauf von Lkw und Kleintransportern ging um 44 Prozent zurück.

Laut Chrysler-Vizepräsident Jim Press fiel der Absatzeinbruch allerdings weniger deutlich aus als erwartet. "Dies gibt uns Anlass zu Optimismus, während wir an unserer neuen Allianz und an den Sanierungsplänen arbeiten", sagte Press.

Die Autobauer in den USA haben im April dieses Jahres 34 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im selben Monat 2008. Insgesamt setzten sie rund 820.000 Autos für den Personenverkehr ab, wie aus der am Freitagabend veröffentlichen Zwischenbilanz hervorgeht. Dies waren 38.000 Autos weniger als im März, aber immer noch wesentlich mehr als im Jänner 2009. Damals wurde der niedrigste Absatzwert seit 27 Jahren erreicht.

Betrieb in Kanada eingestellt


Nach der Insolvenz-Anmeldung von Chrysler haben nun auch die kanadischen Produktionsstätten des taumelnden US-Autobauers ihren Betrieb vorerst eingestellt. Davon sind rund 7000 Beschäftigte in den Werken Windsor und Brampton im Süden der Provinz Ontario betroffen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Im Gegensatz zum US-amerikanischen Mutterkonzern will die Chrysler-Niederlassung in Kanada aber keinen Gläubigerschutz beantragen.

Der drittgrößte US-Autobauer hofft dank der Allianz mit Fiat wieder auf erfolgreichere Zeiten. Die US-Regierung unterstützt die Sanierung mit weiteren Milliarden-Hilfen. Bei Chrysler sind 38.500 Arbeiter in 23 Fabriken beschäftigt. Allein in den USA arbeiten 140.000 Menschen für 3200 Chrysler-Autohäuser.

Fiat konzentriert sich auf Opel


Nach dem Einstieg bei Chrysler will Fiat nun Opel, die deutsche Tochter des ebenfalls strauchelnden US-Konzerns General Motors, als weiteren Partner gewinnen. "Nun müssen wir uns auf Opel konzentrieren", sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne der Zeitung "La Stampa" vom Freitag. "Sie sind unser perfekter Partner." Die Italiener erhalten zunächst einen 20-Prozent-Anteil an Chrysler und haben bereits seit längerem Interesse an der deutschen Tochter von General Motors(GM) bekundet. Opel will sich mit seinen rund 25.000 Beschäftigten von GM lösen und sucht dafür händeringend nach einem Investor.

(Ag.)

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