USA: Zahl der H1N1-Infektionen stark gestiegen

Symbolfoto
Symbolfoto(c) AP (David J. Phillip)
  • Drucken

Die US-Gesundheitsbehörde sprach am Mittwoch von 642 Fällen. Am Montag hatte die Behörde lediglich 286 Fälle gemeldet. Der Startschuss für die internationale Herstellung eines Impfstoffs fällt frühestens kommende Woche.

In den USA ist die Zahl erfasster Fälle von Mexiko-Grippe sprunghaft gestiegen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sprach am Mittwoch von 642 Fällen in 41 der 50 Bundesstaaten. Noch am Montag hatte die Behörde lediglich 286 Fälle gemeldet. In Mexiko stieg die Zahl der Todesfälle durch die Grippe deutlich. Bei insgesamt 42 Gestorbenen sei das neue H1N1-Virus inzwischen nachgewiesen worden, berichtete Gesundheitsminister Jose Angel Cordova. Bis Dienstag waren in Mexiko 29 Todesfälle gezählt worden.

Bei den zusätzlichen Fällen handelt es sich aber nicht um neue Todesfälle, sondern um die Ergebnisse von Laboruntersuchungen, in denen nachgewiesen wurde, dass die Betroffenen mit dem Grippevirus infiziert waren. Auch die USA hatten einen zweiten Todesfall durch H1N1 gemeldet. Am stärksten betroffen von den Infektionen ist der Staat Illinois, wo 122 Fälle bekannt wurden.

Der Startschuss für die internationale Herstellung eines Impfstoffs gegen das Grippevirus wird frühstens in der kommenden Woche fallen. Darauf hat am Mittwoch die Impfexpertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Marie-Paule Kieny, verwiesen. Eine Expertengruppe bei der WHO müsse die Entscheidung anhand der bis dahin gesammelten Daten über die Entwicklung des Virus treffen, sagte Kieny vor Journalisten in Genf. Zu berücksichtigen sei dabei stets auch die Herstellung des normalen Impfstoffes für die üblichen Grippewellen.

Der zweite Todesfall in den USA betraf eine etwa 30 Jahre alte Frau in Texas, die vor der Infektion unter chronischen Gesundheitsproblemen gelitten habe, teilten die Gesundheitsbehörden des US-Bundesstaates mit. Sie habe in der Nähe der mexikanischen Grenze gelebt und sei bereits vergangene Woche gestorben. In Texas war auch ein aus Mexiko stammendes Kleinkind dem Virus erlegen. Die Gesamtzahl der Mexikogrippe-Todesfälle liegt damit bei 44. Erstmals meldeten auch die Behörden in Schweden und Guatemala jeweils eine Infektion mit H1N1.

Ungeachtet der weltweiten Ausbreitung der Krankheit registrierten aber lediglich Mexiko und die USA Todesfälle. Die US-Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius erwartete einen weiteren Anstieg der Infektionen und auch weitere Todesfälle.

In Europa wurden vom EU-Seuchenkontrollzentrum ECDC mehr als 120 Fälle in zwölf Ländern registriert. Mindestens 17 dieser Patienten haben sich im Heimatland angesteckt und waren nicht zuvor in Mexiko. In Schweden bestätigte sich der Mexikogrippeverdacht bei einem USA-Reisenden, wie das staatliche Epidemie-Institut in Stockholm mitteilte. Bisher hatte es in Nordeuropa lediglich eine Erkrankung in Dänemark gegeben.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Sybolfoto
Weltjournal

Mexiko-Grippe: Genetisches Erbgut des Virus entschlüsselt

In Kanada wurde die DNA des Mexiko-Virus A/H1N1 enschlüsselt. Diese Erkenntnis soll die Entwicklung eines Impfstoffes wesentlich vorantreiben. Mittlerweile wurden 42 Todesfälle in Mexiko und zwei in den USA verzeichnet.
Moises Bonilla, wearing a face mask,  speaks during an interview with The Associated Press at his hom
Weltjournal

Grippe: Mexiko stuft Sicherheitsmaßnahmen zurück

Im Mexikos Hauptstadt wird der Schulunterricht wieder aufgenommen. Auch Restaurants und Geschäfte sind wieder geöffnet. Die Wirtschaft der Metropole musste seit Beginn der Epidemie massive Einbußen hinnehmen.
Symbolbild: Mexikogrippe
Weltjournal

Mexiko-Grippe: Zweiter Todesfall in den USA

Eine 30-jährige Frau, die unter chronischen Gesundheitsproblemen litt, starb in Folge der Mexikogrippe. In den USA wird indes mit weiteren Todesfällen gerechnet. Die Krankheit sei aber milder als befürchtet.
Mexiko
Weltjournal

Grippe: Mexiko vor Rückkehr zur Normalität

Geschäfte in Mexiko sollen ab Mittwoch wieder öffnen, Schulen und Universitäten ab Donnerstag. Die Zahl der Erkrankungen geht nach Angaben des Gesundheitsminister zurück. Die Zahl der Grippetoten liegt in Mexiko bei 26.
SWITZERLAND WHO CHAN SWINE FLU
Wien

Mexiko-Grippe: WHO überlegt offenbar Warnstufe 6

WHO-Chefin Chan warnt vor einer zweiten Welle der Krankheit, die jederzeit hereinbrechen könnte. Die höchste Pandemie-Warnstufe könnte ausgerufen werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.